Nächser Eklat!

Posse um rumänischen EU-Kommissar geht weiter

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Die gestürzte Ministerpräsidentin nominiert kurz vor dem Regierungswechesl einen ihrer Vertrauten. Dies sorgt im Land und bei der künftigen EU-Kommissionspräsidentin für Unmut.

Die künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich von dem neuen Vorschlag der scheidenden rumänischen Regierung für ihre Kommission distanziert. Es sei klar geworden, dass der nominierte Ex-Europaminister Victor Negrescu "nicht vom rumänischen Präsidenten unterstützt wird", teilte ihr Übergangsteam am Dienstagabend mit.

Staatschef Klaus Johannis (Iohannis) hatte zuvor gegen die Nominierung durch die nur noch kommissarisch amtierende sozialdemokratische Regierungschefin Viorica Dancila scharf protestiert. Rumänien gehört neben Frankreich und Ungarn zu den Ländern, deren ursprünglich vorgeschlagene Kommissare vom Europaparlament abgelehnt worden waren. Die rumänische Sozialdemokratin Rovana Plumb hatte dabei vor den EU-Abgeordneten Unklarheiten über Kredite in Höhe von fast einer Million Euro nicht ausräumen können.

Rumäniens Regierungschefin Dancila war dann am 10. Oktober per Misstrauensvotum gestürzt worden. Nachfolger soll der liberal-konservative bisherige Oppositionschef Ludovic Orban werden. Über seine Ernennung stimmt das rumänische Parlament am Montag ab. Orban hat angekündigt, danach umgehend einen eigenen Vorschlag für den Kommissionsposten zu machen.

Von der Leyen bestätigte am Dienstagabend, dass sie den Vorschlag Dancilas erhalten habe. Nach massiven Protesten aus der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), zu der die CDU-Politikerin, Johannis und auch der designierte Regierungschef Orban gehören, distanzierte sich die künftige Kommissionschefin aber von der Nominierung.

Gleichzeitig verwies ihr Übergangsteam aber darauf, es sei angesichts der bevorstehenden Herausforderungen "in unserem gemeinsamen Interesse, dass Europa ohne weitere Verzögerung voran kommt". Wer immer rumänischer Kandidat werde, müsse in der Lage sein, "die notwendige Unterstützung des Europäischen Parlaments" zu bekommen. Die EVP ist die größte Fraktion im EU-Parlament.
 

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