Südsudan

Präsident und Rebellen vereinbaren Feuerpause

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Einigung auf Friedensgespräche - Waffenstillstand kurz vor Ultimatum.

Nach wochenlangen Kämpfen im Südsudan haben sich Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar anscheinend auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Einigung fiel kurz vor dem Ablauf eines Ultimatums von Nachbarstaaten. Beide Seiten wollten umgehend Friedensgespräche beginnen, teilte die ostafrikanische Regionalorganisation IGAD am Dienstag in Kenias Hauptstadt Nairobi mit.

Wann der Waffenstillstand in Kraft tritt, ist noch unklar. Beide Seiten entsandten nach eigenen Angaben noch am Dienstag Emissäre zu den Friedensverhandlungen nach Addis Abeba. Die Gespräche müssten dauerhafte Lösungen zum Wohle aller Menschen in dem Krisenland bringen, hieß es. Der IGAD-Spezialgesandte im Südsudan, General Lazaro Sumbeiywo, beglückwünschte Kiir und Machar zu diesem Schritt. Beide Seiten müssten die politischen Differenzen ausräumen, die zum dem Konflikt geführt hatten.

Machar hatte erst Dienstagfrüh erklärt, seine Anhänger hätten bei neuen Kämpfen die strategisch bedeutende Stadt Bor in der Provinz Jonglei erobert. Den Vorwurf, Präsident Salva Kiir stürzen zu wollen, wies er gegenüber dem britischen Sender BBC zurück. Die ostafrikanischen Nachbarstaaten hatten den Rebellen zuvor vier Tage Zeit gegeben, um die Gewalt zu beenden. Das Ultimatum sollte am Dienstag auslaufen.

Im erst 2011 unabhängig gewordenen Südsudan war Mitte Dezember ein Machtkampf zwischen Kiir und Machar eskaliert. Kiir hatte seinen damaligen Stellvertreter Machar im Juli entlassen. Die beiden Politiker haben unterschiedliche ethnische Wurzeln: Kiir ist ein Dinka, Machar ein Nuer. Die beiden Gruppen sind schon lange verfeindet, weshalb der Konflikt schnell eine ethnische Dimension bekam.

Die Afrikanische Union hatte nach einem Treffen im westafrikanischen Gambia mit Sanktionen gedroht, falls die Kämpfe weitergingen. Diese Strafmaßnahmen richteten sich gegen "diejenigen, die die Gewalt schüren und die internationalen Friedensbemühungen behindern", hieß es in einer Mitteilung.

Die Region um Bor ist von den seit Wochen in vielen Landesteilen tobenden Kämpfen besonders schwer betroffen. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen, mehr als 70.000 sind auf der Flucht. Viele hätten im benachbarten Bundesstaat Lakes Zuflucht gesucht, teilte die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) mit.

 

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