Erdbeben in Italien

Priester unter Trümmern seiner Kirche gestorben

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Seine Kirche wurde sein Grab - Geistlicher von Steinplatte getroffen.

Die Kirche, in der er jahrelang täglich die Messe gelesen hatte, ist für Pater Ivan Martini, Pfarrer der Ortschaft Rovereto in der Provinz Modena, zum Grab geworden. Sein Schicksal bewegt das vom Erdbeben geschockte Italien. Der 65-jährige Priester starb am Dienstag unter den Trümmern seiner Kirche, die schon beim schweren Erdbeben vor eineinhalb Wochen stark beschädigt worden war.

Martini befand sich mit zwei Feuerwehrleuten in der Kirche, um die tiefen, vom Erdstoß am 20. Mai verursachten Risse zu kontrollieren, als die Erde am Dienstag erneut bebte. Der Pfarrer wurde von einer Steinplatte getroffen, die sich von der Decke der Kirche gelöst hatte. Die beiden Feuerwehrleute konnten sich retten.

Zweiter Pfarrer kam mit Verletzungen davon
Ein weiterer Pfarrer ist mit Verletzungen davongekommen, als Teile des Doms der Stadt Carpi bei Modena einstürzten. Anfangs hatte sich die Nachricht verbreitet, dass dieser Geistliche ebenfalls ums Leben gekommen sei. Der Priester wurde zwar wegen seiner Verletzungen behandelt, er befand sich jedoch nicht in Lebensgefahr.

Der Tod des Pfarrers in Rovereto erinnert an das Erdbeben im Jahr 1997 in Assisi. Damals war das Dach der Franziskus-Basilika eingestürzt und hatte zwei junge Mönche sowie zwei Techniker unter sich begraben, die gerade die Schäden des ersten Bebens begutachten wollten. Die weltberühmten Fresken von Giotto und Cimabue über das Leben des Heiligen Franziskus waren schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Dank internationaler Freiwilligen-Arbeit gelang es, die zerstörten Fresken aus 50.000 Mosaiksteinchen teilweise wieder zu rekonstruieren.

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