Ex-Rebellenchef

Puigdemont verließ deutsches Gefängnis

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Puigdemont erfüllt Auflagen – Ex-Regionalpräsident freigelassen.

Der frühere katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont ist am Freitag unter Auflagen aus dem Gewahrsam in Schleswig-Holstein entlassen worden. Der 55-Jährige verließ am Mittag nach zehn Tagen die Justizvollzugsanstalt in Neumünster, vor der zahlreiche Journalisten auf ihn warteten.
 
Die Generalstaatsanwaltschaft von Schleswig-Holstein hatte zuvor die sofortige Freilassung Puigdemonts angeordnet, nachdem er seine Kaution hinterlegt und seinen künftigen Aufenthaltsort in Deutschland mitgeteilt hatte. Die Freilassung gilt als juristisches Debakel für die Regierung in Madrid, die Puigdemont wegen "Rebellion" vor Gericht stellen will. Diesen Plan wies das norddeutsche Gericht am Donnerstagabend als unzulässig zurück.
 

Bedingungen erfüllt

Der 55-Jährige hinterlegte eine Kaution in Höhe von 75.000 Euro, muss sich regelmäßig bei der Polizei melden und darf Deutschland zunächst nicht verlassen. Das OLG hatte am Donnerstag den in Spanien erhobenen Vorwurf der Rebellion verworfen, eine Auslieferung wegen des Vorwurfs der Korruption jedoch nicht ausgeschlossen.

Kurz vor seiner Freilassung kündigte er die Fortsetzung der Bemühungen zur Abspaltung seiner Region von Spanien an. "Wir müssen unsere Position beibehalten und niemals zurückweichen", wurde am Freitag auf dem Twitter-Account Puigdemonts gepostet. "Man muss mit Hoffnung und Optimismus in die Zukunft blicken. Wir haben das Recht zu verhindern, dass man uns unsere Zukunft stiehlt", hieß es weiter. Per Hashtag forderte der 55 Jahre alte frühere Regionalpräsident Kataloniens "LlibertatPresosPolitics" (Freiheit für politische Gefangene).
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