Nach Kneissl-Hochzeit

Putin ließ Merkel halbe Stunde warten

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Freundlich, aber distanziert: Drei Stunden sprach Putin mit Deutschlands Kanzlerin.

Von der rauschenden Hochzeitsfeier in der Südsteiermark flog Putin am Samstag direkt weiter nach Berlin. Er ließ sich Zeit, kam eine halbe Stunde später als geplant zu dem Treffen ins Schloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung nördlich von Berlin. Freundlich, aber distanziert sei das dreistündige Gespräch gewesen – keine Spur von entspannter Geselligkeit.

Die Themen, die abgehandelt wurden: Lösungswege aus den Krisen in Syrien und der Ukraine. Zudem sprachen sie über das Atomabkommen mit dem Iran und die geplante Gaspipeline Nordstream 2 durch die Ostsee.

Putin fordert von Europa Hilfe bei Syrien-Aufbau

Putin, dessen Armee massiv am Krieg in Syrien beteiligt war und ist, rief Europa zur Hilfe beim Wiederaufbau in Syrien auf. Eine Wiederherstellung der Infrastruktur sei nötig, damit Flüchtlinge aus dem Ausland heimkehren könnten. Dabei gehe es nicht nur um Rückkehrer aus Europa, sondern auch um Millionen Flüchtlinge aus den Nachbarländern Jordanien, dem Libanon und der Türkei.

Vierer-Gruppe

Russland und Deutschland wollen an einem neuen Format mit Frankreich und der Türkei zur Stabilisierung des Bürgerkriegs-Landes Syrien arbeiten. Das Viererformat solle zunächst auf Experten­ebene stattfinden. Später könne daraus ein Gipfeltreffen erwachsen. Konkrete Ergebnisse brachte das Treffen mit Merkel aber nicht.(wek)

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