Tsunami-Katastrophe

Rätsel um Spendenmilliarden

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Nach der Flutkatastrophe 2004 versprachen Regierungen weltweit Hilfe um 5,1 Milliarden Euro. Im Notstandsgebiet sind lediglich 2,1 Millarden angekommen.

Das Leid kennt kein Ende und keine Gnade. Zwei Jahre nach der schlimmen Tsunami-Katastrophe versinkt die damals am schlimmsten betroffene Region Aceh in Indonesien wieder unter Wassermassen. Hunderte Menschen harren erneut auf ihren Hausdächern aus und warten auf Hilfe.

Die Bilder erinnern an eine der bisher größten Naturkatastrophen – heute genau vor zwei Jahren löste ein Seebeben vor Sumatra der Stärke 8,5 eine gigantische Tsunami-Welle aus. 227.000 Menschen fanden in den Fluten den Tod, davon 86 Österreicher. Sofort wurden weltweit gigantische Spenden zugesagt. Regierungen versprachen Hilfsleistungen in der Höhe von insgesamt 5,1 Milliarden Euro.

Länder warten auf Hilfe
Allerdings blieb es vielfach einzig und alleine bei einem Versprechen. Bis heute wurde nur etwa die Hälfte der Gelder ausbezahlt. China sagte Hilfe im Wert von 230 Millionen Euro zu, überwies aber lediglich eine Million. Aus Spanien kamen bisher nur 800.000 Euro, versprochen waren 524 Millionen.

Wo blieb das Geld?
Der Leiter der Organisation Transparency International in Sri Lanka, J.C. Weliamuna ist ratlos, „Nur Gott weiß, ob es bei den Opfern angekommen ist.“ Tatsächlich hätten viele Organisationen das Geld verschwendet, sagt der Leiter der gegen Korruption kämpfenden Institution. Es sei bekannt, dass sich die Mitarbeiter der Nichtregierungs-Organisationen äußerst hohe Gehälter auszahlen ließen. Von den 100.000 zerstörten Häuser in Sri Lanka wurde erst die Hälfte wieder aufgebaut.

Auch der UNO-Sonderbeauftragte, der Ex-US-Präsident Bill Clinton, zieht Lehren aus der Katastrophe. In einem Bericht schlug Clinton vor, dass die Kooperation zwischen den einzelnen Organisationen besser definiert werden müsse.

Rekordspenden
Die Österreicher spendeten bisher 54 Millionen Euro für die Katastrophengebiete. Das belegt der aktuelle Bericht des Österreichischen Instituts für Spendenwesen. Die österreichische Hilfe wurde auf drei Jahre angelegt, wie Außenministerin Ursula Plassnik betont.

Trotz der vielfach fehlgeleiteten Hilfsgelder appellieren Hilfsorganisationen an die Bevölkerung, sich weiterhin solidarisch zu zeigen.

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