Versunken

Raumfrachter-Trümmer stürzten in den Pazifik

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Mehrtägiger Irrflug endete am "Friedhof der Raumschiffe".

Der außer Kontrolle geratene russische Raumfrachter Progress M-27M ist nach mehrtägigem Irrflug abgestürzt und in der Erdatmosphäre verglüht. Hitzebeständige Trümmer des sieben Tonnen schweren Apparats seien im Südpazifik versunken, teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos am Freitag in Moskau mit.

Die menschenleere Region weit vor der Westküste von Südamerika gilt als "Friedhof der Raumschiffe". Hier gingen bereits viele Satelliten, Transporter und 2001 auch die Raumstation Mir unter.

Die Progress zerbrach Roskosmos zufolge um 04.04 Uhr MESZ etwa 80 Kilometer über der Erde. "Wenige Bauteile aus Titan oder Edelstahl haben das feurige Ende überstanden", sagte ein Roskosmos-Mitarbeiter der Agentur Tass zufolge. An Bord des Frachters waren rund 2,4 Tonnen Nachschub für die sechsköpfige Mannschaft der Internationalen Raumstation ISS, darunter ein geplantes Festessen für den 9. Mai.

An diesem Samstag wollen die drei Russen auf dem Außenposten der Menschheit wie ihre Landsleute auf der Erde den 70. Jahrestag des Sieges über den Faschismus feiern. "Schade um das Essen. Wir werden den Tag aber würdig begehen", meinte der Kosmonaut Anton Schkaplerow.

Die Progress war Ende April vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur ISS rund 400 Kilometer über der Erde gestartet. Wohl wegen einer defekten Sojus-Trägerrakete geriet sie aber auf eine falsche Umlaufbahn und kreiste mit rund 27.000 Stundenkilometern in immer engeren Bahnen um die Erde. Der Verlust des Frachters verursache einen Schaden von 88 Millionen Euro, hieß es in Moskau.

 

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