Taktische Flexibilität als Schlüssel zum Debüt-Erfolg: So lief Rangnicks Premiere.
Wien. Der neue Teamchef passte sich farblich an seine Spieler an: Ganz in schwarz gekleidet betrat Rangnick um 20.43 Uhr das Stadion in Osijek, mit Jeans, T-Shirt und Sportschuhen, ohne Sakko. Bei 24 Grad Außentemperatur auch kein Wunder. Schon vor Anpfiff lebte der Deutsche das vor, was er von seiner Mannschaft gefordert hatte: Mutig sein. Rangnick überraschte bei der Aufstellung, ließ England-Legionär Andreas Weimann im 3-5-2-System auf der linken Außenbahn auflaufen. Für den 30-Jährigen war es der erste Team-Startelfeinsatz seit Juni 2014. „Er hat sich im Training aufgedrängt“, erklärt Rangnick. Vorne setzte er – im Gegensatz zu Vorgänger Franco Foda – auf zwei Stürmer. An der Seite von Kapitän Marko Arnautovic durfte Karim Onisiwo ran.
Umstellung auf Vierer-Kette bringt den Erfolg
Auf das Mitsingen der Nationalhymne verzichtete Rangnick (klarerweise), war von Beginn an aber ein Aktivposten an der Seitenlinie: Klare Ansagen, Beifall bei gelungenen Aktionen, wiederholtes nachjustieren, wenn etwas nicht klappte. Und das war speziell in der ersten halben Stunde einiges: Die neu zusammengewürfelte Defensiv-Dreierkette strahlte wenig Ruhe aus. Und das zentrale Mittelfeld, mit Sabitzer, Laimer und Schlager alle aus der Red-Bull-Schule, ließ sich zu häufig ausspielen. Nach 30 Minuten stellte Rangnick auf Viererkette um, Wöber ging auf links – und prompt lief es. Um 21.27 durfte Rangnick über das 1. Tor seiner Ära jubeln.
Goldgriff: Joker Gregerl mit Vorentscheidung
Auch zur Pause traf Rangnick die richtige Entscheidung: Für den angeschlagenen Arnautovic brachte Rangnick nicht den zu erwartenden Kalajdzic sondern Gregoritsch – und der traf prompt zum 2:0. Nach Abpfiff ballte Rangnick die Faust. Ein Traum-Debüt für den Deutschen – auch dank taktischer Flexibilität während der ersten Halbzeit.