Sulemain al-Assad hat Oberst erschossen – nun protestieren Alawiten.
Ein Cousin des syrischen Machthabers Bashar al-Assad hat offenbar wegen eines Streits im Straßenverkehr einen ranghohen Offizier erschossen. Suleiman al-Assad habe den Luftwaffenoberst im Badeort Lattakia getötet, "weil letzterer ihn an einer Kreuzung überholte", sagte der Leiter der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman.
Den Angaben zufolge verfolgte Assads Cousin den Offizier mit seinem Fahrzeug und schnitt ihm den Weg ab. Danach sei er aus seinem Auto ausgestiegen und habe den Oberst "mit einer Salve aus einer automatischen Waffe erschossen". Der Beobachtungsstelle zufolge gab es in der Gegend daraufhin Demonstrationen, weil Assads Verwandter nicht festgenommen wurde. Einige Demonstranten hätten sogar die Hinrichtung von Suleiman al-Assad verlangt.
Proteste gehen weiter
An den vergangenen Abenden demonstrierten tausende Menschen gegen Suleiman al-Assad. Besonders bemerkenswert: Es ist das erste Mal, dass auch Alawiten, zu ihnen gehört auch Präsident Assad, auf die Straße gehen. Sie fordern weiterhin eine gerechte Bestrafung. Die Proteste gehen aber auch weiter: Sie richten sich auch gegen die Schlägertrupps der Regierung, der so genannten Schabiha. Die Bevölkerung hat genug von der Willkür und Gewalt dieser Miliz. Die Demonstrationen erinnern dabei an jene, die 2011 zum Aufstand gegen das Regime und somit auch zum Beginn des Bürgerkriegs geführt haben. Die Teilnehmer bekunden aber nach wie vor, dass sie weiterhin hinter Präsident Assad stehen.