Bergung von Julen

So läuft die Bergung

Rettungs-Drama um den kleinen Julen

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Pannenserie in Spanien verzögert Rettung des Zweijährigen, der in Bohrloch gefallen ist.

Am Donnerstag waren es schon elf Tage, seitdem der kleine Julen (2) in einen 107 Meter tiefen Bohrschacht in Totalán nahe Málaga gefallen war. Experten bohrten einen Parallel-Schacht – seit gestern Vormittag wurden nun Minenarbeiter in einem Käfig in diesen hinuntergelassen. In 60 Meter Tiefe wollen sie „händisch“ einen vier Meter langen Quer-Schacht zu dem Jungen graben.

Rettungsschacht auf Knien & mit Spitzhacke gegraben

Bedingungen. Jeweils in Zweierteams kämpften sich die Männer mit Spitzhacken und Presslufthämmern je 30 Minuten abwechselnd vor. Und das alles kniend oder liegend – wegen der Enge. Sie waren mit Sauerstoffmasken ausgerüstet und blieben per Telefon in Kontakt mit ihren Kollegen und Experten an der Erdoberfläche.

Julen Totalan
© APA/AFP/JORGE GUERRERO

Julens Eltern bei einer Mahnwache am Unglücksort in Totalan.

Unglück

Die Überlebenschancen für den Buben werden inzwischen als äußerst gering eingestuft. Die spanische Staatsanwaltschaft hat mittlerweile Ermittlungen aufgenommen. Denn das Loch mit einem Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern soll illegal auf der Suche nach Wasser gebohrt worden sein – und war nicht gesichert. Aber auch die Eltern geraten ins Visier der Behörden. War Julen alleine unterwegs? Es geht dabei auch um die Kosten der Bergung, die mittlerweile im hohen fünfstelligen Bereich angesiedelt sind.

Für die Retter ist das egal. „Wir gehen nicht ohne Julen“, stellen sie klar.

Julen Totalan
© oe24
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