Sagt Frau aus gegen Höchstrichter-Kandidaten?

Ringen nach Sex-Vorwurf gegen Kavanaugh

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Mutmaßliches Opfer einer Sex-Attacke laut Anwältin mit Todesdrohungen konfrontiert. Doch sie könnte zur Aussage bereit sein. 

Das Tauziehen um die Untersuchung von Vorwürfen gegen den US-Supreme-Court-Kandidaten Brett Kavanaugh geht in Washington unvermindert weiter.

Die 51-jährige Frau, die dem Juristen einen sexuellen Übergriff vor 36 Jahren vorwirft, hat sich bereit erklärt, "in der nächsten Woche" vor dem Justizausschuss des US-Senats auszusagen. Eine Rückmeldungsfrist auf eine entsprechende Einladung für Montag sollte am Freitagvormittag um 10.00 Uhr (Ortszeit) auslaufen.

Dass die Frau, wie vom Ausschuss geplant, tatsächlich am Montag erscheint, ist nicht zu erwarten. Sie erhalte Todesdrohungen, die inzwischen dem FBI gemeldet worden seien, sagte ihre Anwältin am Donnerstag. Für eine etwaige Aussage müssten zunächst faire Bedingungen vereinbart werden. Die Frau möchte unter anderem, dass das FBI in die Ermittlungen eingeschaltet wird. Kavanaugh selbst hat die Vorwürfe mehrmals vehement bestritten.

US-Präsident Donald Trump steht weiterhin zu dem als erzkonservativ bekannten Richter. Inzwischen haben sich auch außerhalb des Senats zwei Lager gebildet. In Unterstützerschreiben meldeten sich in den vergangenen Tagen Hunderte Frauen zu Wort, die sich hinter die Vorwürfe stellten und der Professorin aus Kalifornien Glaubwürdigkeit bescheinigten.

Eine frühere Mitschülerin berichtete, es habe damals im Jahr 1982 entsprechende Gerüchte gegeben. Auf der anderen Seite attestierten auch viele Unterstützer Brett Kavanaugh einen tadellosen Lebenswandel. Die Ernennung des Supreme-Court-Richters ist in den USA ein großes Politikum. Die Personalie könnte dem Obersten Gericht - höchste Instanz in vielen relevanten gesellschaftlichen Fragen - auf Jahrzehnte hinaus ein konservatives Übergewicht geben.

Die oppositionellen Demokraten wehren sich vehement gegen die Ernennung und versuchen, die Abstimmung zur endgültigen Bestätigung bis nach den Zwischenwahlen am 6. November zu verzögern - in der Hoffnung, dann eine eigene Mehrheit zu haben und Kavanaugh in letzter Sekunde noch verhindern zu können.

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