Rassistische Aktion im Zug

Roan (23) wurde Opfer von Corona-Rassismus

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Eine 23-jährige Schweizerin wurde Opfer einer rassistischen Aktion während einer Zugfahrt.

Zürich. Das Coronavirus hat Europa voll im Griff. Auch in der Schweiz, wo man erst vergleichsweise spät über bestätigte Covid-19-Patienten berichtete, werden laufend neue Fälle bekannt. Da die Epidemie ihren Ursprung in China hatte, kam es bereits auch in Wien zu rassistischen Vorfällen und Vorurteilen der asiatischen Bevölkerung gegenüber. Diese Erfahrung musste laut "20min"-Berichten auch Roan Steiner (23) machen, als sie mit dem Zug von Zürich nach Brügge unterwegs war.

"Der Zug war wie immer pumpenvoll. Ich habe einfach den erstbesten freien Platz genommen. Das hat meinen Sitznachbarn gar nicht erfreut. Er hat mich die ganze Zeit böse angeschaut, eine Maske angezogen und Fotos von mir gemacht", erzählt die 23-Jährige. Der Zugpassagier soll daraufhin seine Hände desinfiziert haben. "Ich habe nichts dergleichen getan und ihn einfach angelächelt", so Roan Steiner.

Keine Entschuldigung. Laut "20min"-Berichten soll der Mann auch nach dem Begriff "Coronavirus" gegoogelt und sein Handy offensichtlich so gehalten, dass Roan es sehen konnte. "Dann habe ich ihn gefragt, ob er sich bedroht fühle und ich weggehen solle", so Roan. Der Mann antwortete in schwer verständlichem Englisch – Ein anderer Zugpassagier bewies schließlich Zivilcourage und stellte Steiners Sitznachbar zur Rede und erklärte diesem, dass sein Verhalten nicht in Ordnung sei. Trotzdem zeigte der Passagier keine Einsicht: "Er hat sich nicht einmal entschuldigt, sondern sich sogar verteidigt", erzählte Roan.

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