Staatschefs in Brüssel

Macht-Poker: Gipfel der EU-Wahl-Verlierer

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Erstmals trafen einander die EU-Staats- und Regierungschefs nach der Europawahl. 

Zahlreiche europäische Regierungschefs wurden bei der Europawahl abgestraft. Dadurch mutierte der Sondergipfel vom Dienstag zu einem Treffen der „Angeschlagenen“.
 
Das sind die Loser der EU-Wahl:
  • Großbritanniens Theresa May tritt am 7. Juni zurück, ist damit EU-Geschichte. Bei der EU-Wahl stürzten ihre Tories fürchterlich ab. Ihr Gegner Nigel Farage räumte ab: 31,6 Prozent.
  • Griechenlands Premier Alexis Tsipras und seine linke Syriza-Partei fuhren eine schwere Niederlage ein. Tsipras wird dem Präsidenten Neuwahlen vorschlagen.
  • Deutschlands Angela Merkel und ihre CDU/CSU ver­loren dramatisch. Merkels Koalitionspartner SPD verlor noch deutlicher. Merkel, viele Jahre Europas mächtigste Frau, gilt bereits als Kanzlerin auf Abruf. Sie setzt sich für EVP-Mann Manfred Weber als EU-Chef ein.
  • Frankreichs Präsident Macron verlor gegen die Rechtspopulisten von Marine Le Pen. Im neuen EU-Parlament will sich Macron nun der liberalen Fraktion anschließen, die aber nur drittstärkste Kraft ist hinter Konservativen und Sozialdemokraten.
  • In den Niederlanden gewann die sozialdemokratische Arbeitspartei des europaweiten Spitzenkandidaten Frans Timmermans vor Regierungschef Mark Rutte.
Schon zu Beginn des Sondergipfels zeichnete sich ein wochenlanges Ringen um die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ab. (K. Wendl)
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