Militärfahrzeuge an Grenze

Schlägt China die Hongkong-Revolte jetzt nieder?

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Videos zeigen militärische Fahrzeuge an der chinesischen Grenze zu Hongkong.

Die Proteste in Hongkong drohen zu eskalieren. Tausende regierungskritische Demonstranten haben am Montag den Hongkonger Flughafen lahmgelegt. Mehr als 5000 Menschen protestierten dort nach Behördenangaben gegen Polizeigewalt. Die Flughafenverwaltung strich für den Rest des Tages sämtliche Flüge. Die chinesische Regierung verurteilte indes gewaltsame Ausschreitungen bei den Protesten in der Sonderverwaltungszone als "Terrorismus".
 

Militärfahrezeuge an der Grenze

Unterdessen wurde der Ton aus Peking noch schärfer. Der Sprecher des für die chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau zuständigen Büros des Staatsrats verurteilte einzelne Angriffe mit Benzinbomben auf Polizisten während der vergangenen Proteste. "Radikale Demonstranten" hätten wiederholt Sicherheitskräfte mit "äußerst gefährlichen Gegenständen" angegriffen, sagte Yang Guang. Dies sei "ein schweres Gewaltverbrechen" und zeige "erste Anzeichen von Terrorismus".
 
Chinesischen Medienberichten zufolge entsandte das chinesische Militär gut zwei Dutzend gepanzerte Truppentransporter und andere Militärfahrzeuge nach Shenzhen, eine Stadt an der Grenze zu Hongkong. Dort sollten "groß angelegte Übungen" stattfinden, berichtete die "Global Times".
 

Ex-Gouverneur Patten warnt China vor Intervention

Der letzte britische Gouverneur von Hongkong, Chris Patten, hat am Dienstag eine Warnung an China ausgesprochen. Er erklärte, eine chinesische Intervention in der ehemaligen Kronkolonie wäre "eine Katastrophe", und zwar sowohl für China als auch für Hongkong. Der Flugverkehr in Hongkong war auch am Dienstag noch beeinträchtigt.
 
Chinas Staatschef Xi Jinping sollte die Weisheit des Versuchs sehen, die Menschen zusammenzubringen, so Patten. Eine Warnung aus Peking vor "anderen Methoden" wäre kontraproduktiv. Patten schlug dem britischen Premierminister Boris Johnson vor, dieser solle den US-amerikanischen Sicherheitsberater John Bolton ersuchen, dass auch Washington eine Intervention Chinas als Katastrophe bewerten solle. Bolton befindet sich derzeit gerade in London.
 
Unterdessen war weiterhin unklar, wann sich der Flugbetrieb von und nach Hongkong wieder zur Gänze normalisieren würde. Die Flughafenbehörde sprach davon, den Betrieb "schrittweise" wieder hochfahren zu wollen. Zugleich warnte sie vor weiteren Demonstrationen, die den Betrieb stören könnten.
 
 Die österreichische Luftlinie AUA ist von den Flugausfällen nicht betroffen. Die AUA hat nach eigenen Angaben die Hongkong-Flüge seit Oktober vergangenen Jahres eingestellt.
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