Laura Plummer hatte bei der Einreise nach Ägypten Tramadol-Tabletten im Gepäck.
Die britische Touristin Laura Plummer wurde in Ägypten inhaftiert, weil sie bei ihrer Einreise 290 Tramadol-Tabletten im Gepäck hatte. Das verschreibungspflichtige Schmerzmittel wird in Ägypten von Drogenabhängigen oft als Heroin-Ersatz verwendet, weshalb man jederzeit das Rezept für das Medikament vorweisen muss. Alleine in der ersten Jahreshälte 2017 meldeten sich etwa 18.000 Tramadol-Süchtige bei einer staatlichen Hilfs-Hotline.
Nun drohen der 33-Jährigen laut BILD 25 Jahre Haft, im schlimmsten Fall könnte sogar die Todesstrafe verhängt werden. Dem Bericht zufolge wollte die Britin ihrem ägyptischen Geliebten Omar, der seit einem Autounfall an heftigen Rückenschmerzen leidet, das Schmerzmittel Anfang Oktober bringen. Am Flughafen Hurghada wurden die Tabletten in ihrem Gepäck gefunden. Nachdem sie ein 38 Seiten langes Dokument, das auf Arabisch verfasst war, unterschreiben musste, dachte sie, dass sie gehen dürfe. Doch sie wurde in Untersuchungshaft gesteckt.
25 Frauen auf engstem Raum
Seit ihrer Festnahme müsse sie dieselbe Kleidung tragen, die Gemeinschaftszelle müsse sie sich mit 25 anderen Frauen teilen. Laut ihrer Familie diene ein Loch im Boden als Toilette, die Zustände seien grauenhaft.
"Sie ist nicht wiederzuerkennen. Ihre Augen sind leer, ihre Haare fallen aus. Wir wissen, dass sie eine Straftat begangen hat, aber diese Behandlung verdient sie nicht", erklärte ihre Schwester Jayne im britischen Fernsehen. Laut der britischen Zeitung "Guardian" erklärte der Bruder der Festgenommenen, dass sie nicht gewusst habe, mit der Einfuhr der Medikamente gegen das Gesetz zu verstoßen. "Offensichtlich war sie sehr naiv", sagte er.
Petition unterzeichnet
Mehr als 8.000 Menschen haben bisher eine Petition unterzeichnet, die für Lauras Freilassung plädiert. Am kommenden Donnerstag wartet der nächste Gerichtstermin auf die 33-Jährige, vertreten wird sie von einem Anwalt, der ihr von der britischen Botschaft besorgt wurde.
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte bereits angekündigt, dass er sich in den Fall nicht einmischen werde, da die Justiz unabhängig arbeite.