Castelldefels

Schwere Vorwürfe nach Bahndrama

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13 Tote in Spanien: Die Sicherheitsvorkehrungen waren mehr als mangelhaft.

Nach dem tragischen Zugunglück nahe Barcelona, bei dem 13 Menschen starben, werden schwere Vorwürfe gegen die Bahn wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen laut. Obwohl wegen des Sonnenwende-Festes tausende Besucher am Strand von Castelldefels erwartet wurden, gab es nach Presseberichten vom Freitag in dem Bahnhof des beliebten spanischen Ferienortes kaum Wachpersonal.

Entgegen der Angaben der Bahngesellschaft Renfe sei dort zum Zeitpunkt des Unglücks kein einziger Mitarbeiter des Unternehmens im Dienst gewesen, schrieb die Zeitung "El Periodico de Catalunya" aus Barcelona. Es habe niemanden gegeben, der die Opfer davon hätte abhalten können, die Gleise zu überqueren.

Schicht begann sieben Minuten nach Unglück
Renfe hatte zwar wegen der Feiern zum Johannistag den Einsatz von einem Dutzend Wachleute in Castelldefels organisiert. Deren Schicht begann aber erst um 23.30 Uhr - sieben Minuten nach dem Unglück.

Dabei waren am Mittwoch 13 überwiegend junge Menschen ums Leben gekommen, als sie nach ihrer Ankunft im Bahnhof die Gleise überqueren wollten, um zum Strand zu gelangen. Sie wurden von einem durchfahrenden Schnellzug überrollt. Von den 14 Verletzten sind noch zehn im Krankenhaus. Drei von ihnen schweben weiter in Lebensgefahr.

Fünf Einwanderer unter Toten
Bei den Toten handelt es sich nach Angaben der katalanischen Regierung um neun Männer und vier Frauen. Darunter sind nach bisherigen Erkenntnissen fünf Einwanderer aus Ecuador sowie zwei Kolumbianer im Alter von 33 und 37 Jahren. Die Identifizierung ist sehr schwierig, weil die Leichen stark entstellt sind.

Die Bahngesellschaft und die Behörden machen die Opfer selbst für das Unglück verantwortlich, weil sie fahrlässig die Gleise überquerten, anstatt die vorhandene Unterführung zu benutzten. Diese sei schlecht ausgeschildert gewesen, kritisierten einige Überlebende.

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