Der Parteichef soll sich künftig in Berlin für die CSU-Belange einsetzen.
Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer will kommendes Jahr eines seiner Ämter aufgeben. "Ich kann für die CSU nicht ewig den Libero machen. Einmal soll ich die absolute Mehrheit in München holen und dann die bayerischen Interessen in Berlin durchsetzen", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag".
Er hob hervor, dass es nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr "mit hoher Wahrscheinlichkeit" sieben Parteien im Parlament gebe. "Damit wir da den anderen die Stirn bieten können, brauchen wir den CSU-Chef und weitere starke Kräfte in Berlin."
Ämtertrennung
Seehofer verwies darauf, dass es in seiner Partei schon früher eine Ämtertrennung gegeben habe - etwa zwischen Alfons Goppel und Franz Josef Strauß oder zwischen Edmund Stoiber und Theo Waigel. Damit sei seine Partei "auch gut gefahren", sagte Seehofer der "BamS" und fügte hinzu: "Wenn wir in der Bundeshauptstadt stark sind, haben wir auch in München die besten Chancen - und umgekehrt."
Zur Frage, ob er Spitzenkandidat für die Bundestagswahl werden wolle, sagte Seehofer, es sei "schön, wenn die Menschen in Bayern der Meinung sind, dass das am besten der Seehofer machen kann". "Das löst aber nicht mein Libero-Thema."
Strategie
Auf die Ambitionen seines Finanzministers Markus Söder und dessen Absage an einen Wechsel nach Berlin angesprochen sagte Seehofer: "Personaldiskussionen ohne eine Strategie sind nicht erfolgreich." Ihm gehe es nun zunächst um die Strategie. "Namen habe ich an keiner Stelle genannt - weder hinter noch vor den Kulissen", versicherte Seehofer.