Erst zum dritten Mal weltweit ist es nun gelungen, einen krebskranken HIV-Patienten mithilfe einer Stammzellentransplantation von beiden (!) Krankheiten zu heilen. Der 53-jährige Düsseldorfer gilt nun offiziell als vollkommen gesund.
Im Jahr 2011 wurde bei dem nun 53-jährigen Düsseldorfer akute myeloische Leukämie diagnostiziert, nur drei Jahre nachdem bei ihm HIV festgestellt wurde. 2013 erhielt er dann eine Stammzellentransplantation. Ziel sei es laut Guido Kobbe, dem damals zuständigen Chirurgen, von Beginn an gewesen, sowohl die Leukämie als auch den HI-Virus in den Griff zu bekommen.
Dass das überhaupt funktioniert hat, ist ausschließlich einer spezifischen Genmutation zu verdanken, die äußerst selten und nur in Nord- und Mitteleuropa vorkommt. Durch das vorhandene gentechnische Spezifikum kann das Virus die Zellen nicht direkt infizieren, da keine Andockstellen für HIV auf den Immunzellen existieren. Diese Mutation weisen auch die beiden Vorgänger des 53-jährigen Patienten auf, der "Berliner Patient" und der "Londoner Patient", weshalb nun vom "Düsseldorfer Patienten" gesprochen wird.
Nun hofft das Forschungsteam, in Zukunft durch Transplantation geneditierter Stammzellen HIV-Infizierte ohne Krebs behandeln zu können. Bis dahin ist es aber noch ein weiterer Weg, unter anderem wegen den schweren Nebenwirkungen.
