Unruheregion

Separatistenführer gestorben: Indien sperrt Internet

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Seit 1980-er Jahren rund 45.000 Tote in der Unruheregion.

Nach dem Tod eines bekannten Separatistenführers in Kaschmir an der Grenze zu Pakistan ist das Internet in der Unruheregion gesperrt worden. Zudem wurde das Mobilfunknetz eingeschränkt, wie ein Polizeisprecher dem indischen Fernsehsender NDTV bestätigte. Separatistenführer Syed Ali Geelani starb nach Angaben seines Sohns im Alter von 91 Jahren nach längerer Krankheit.

Stacheldraht

Er hat sich in der mehrheitlich muslimischen Kaschmir-Region gegen die Herrschaft des mehrheitlich hinduistischen Indiens eingesetzt. Geelani wurde unter Aufsicht der Polizei am frühen Donnerstagmorgen in einem Friedhof in der Nähe seines Hauses im Beisein seiner engen Familie und Nachbarn beigesetzt. Die Menschen in der Umgebung wurden nach Polizeiangaben angewiesen, nicht ihre Häuser zu verlassen. Sicherheitskräfte versperrten den Weg zu Geelanis Haus mir Barrieren und Stacheldraht und positionierten sich um den Friedhof, um Gruppenansammlungen zu verhindern.

Indische Regierung

In der indischen Kaschmir-Region gibt es seit den 1980ern eine Unabhängigkeitsbewegung und damit verbundene Gewalt hatte zu rund 45.000 Toten geführt. Indien wirft dem mehrheitlich muslimischen Nachbarland Pakistan vor, die Gewalt zu unterstützten, was dieses bestreitet. Die beiden Nuklearmächte haben schon Krieg um die Region geführt, von der beide je einen Teil verwalten. Vor zwei Jahren hatte die indische Regierung dann ihrer Kaschmir-Region eine Teilautonomie abgesprochen - was vor Ort bei vielen Menschen unpopulär war, im Rest Indiens aber befürwortet wurde.

Selbstbestimmung

Pakistans Premier Imran Khan schrieb auf Twitter: "Sehr traurig zu erfahren, dass der kaschmirische Freiheitskämpfer Syed Ali Geelani, der sich sein ganzes Leben für seine Leute und ihr Recht auf Selbstbestimmung eingesetzt hat, verstorben ist." Die pakistanische Flagge würde auf halbmast gesetzt.

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