Deutschland

Serienmörder "bestellte" weiteren Buben

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Der mutmaßliche Täter soll es auf einen Neunjährigen abgesehen haben.

Dem mutmaßlichen Mörder des neunjährigen Dennis und zweier weiterer Buben in Deutschland sollte nach "Stern"-Informationen vor seiner Verhaftung ein Neunjähriger aus der Berliner Pädophilen-Szene zugeführt werden. Als die Polizei über mitgehörte Telefonate von der bevorstehenden Durchführung dieses Plans erfahren habe, wurde der mutmaßliche Serienmörder laut Vorabmeldung des Magazins vom Dienstag festgenommen.

Ermittler schweigen
Die Soko "Dennis" wollte den Bericht nicht kommentieren. Einzelheiten der umfangreichen Nachforschungen gäben die Ermittler derzeit nicht preis, sagte ein Polizeisprecher im niedersächsischen Verden.

Mutmaßlicher Serienmörder vergangene Woche festgenommen
Der am vergangenen Mittwoch in Hamburg festgenommene Verdächtige hatte nach Behördenangaben gestanden, 1992 den 13-jährigen Stefan J., 1995 den achtjährigen Dennis R. und 2001 den neunjährigen Dennis K. getötet zu haben. Außerdem gab der 40-Jährige den Missbrauch mehrerer Kinder zu.

Wurde bereits 2008 um Speichelprobe gebeten
Einem Medienbericht zufolge ist der Mann bereits 2008 von der Hamburger Polizei um die freiwillige Abgabe einer Speichelprobe gebeten worden. Das bestätigte der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Wilhelm Möllers, der "Welt" (Mittwochsausgabe). Nach dem Geständnis des Pädagogen prüft die Polizei derzeit, ob er bei weiteren Morden als Täter infrage kommt.

Dem Aufruf der Polizei zur Abgabe einer DNA-Probe sei der Verdächtige damals nicht nachgekommen, berichtete die Zeitung weiter. Einen richterlichen Beschluss beantragte die Staatsanwaltschaft demnach nicht, weil ihrer Einschätzung nach die Erfolgschancen zu gering waren. Der heute 40-Jährige habe damals juristisch nicht als einschlägig vorbelastet gegolten. Ein früheres Verfahren gegen ihn aus dem Jahr 2005 sei gegen eine Geldauflage von 1.800 Euro eingestellt worden. Hintergrund dieses Verfahrens sei gewesen, dass der nun Festgenommene in seiner Wohnung zwei Buben über den Bauch gestreichelt haben sollte.
 

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