UNO-Bericht

Sex gegen Waren bei Blauhelmeinsätzen

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Prüfung offenbart Vertuschung des Phänomens.

Blauhelmsoldaten in Krisengebieten bezahlen laut einem UN-Bericht regelmäßig Geld oder Waren für Sex mit Frauen in ihren Einsatzgebieten. Laut dem Entwurf eines Berichts des internen Kontrollbüros (OIOS) der UNO, den die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag einsehen konnte, waren gar bei jeder dritten Beschwerde über sexuelle Ausnutzung oder Missbrauch durch UN-Mitarbeiter Minderjährige betroffen.

Für den Bericht, der am Montag veröffentlicht werden soll, wurden die UNO-Einsätze in Haiti und Liberia untersucht. In Haiti gaben 231 Befragte an, sie seien für Schmuck, Schuhe, Kleider, Handys, Fernseher oder andere Waren sexuelle Beziehungen mit UNO-Personal eingegangen. Einige Frauen gaben an, sie seien hungrig, obdachlos oder hätten etwas für ihre Kinder benötigt. Festgehalten sind aber auch Fälle, in denen Frauen Ausweise der UNO-Mitarbeiter zurückhielten oder drohten, ihre Identitäten im Internet preiszugeben, um mehr Geld zu erpressen.

Im liberianischen Monrovia wurden 489 Frauen befragt, und jede vierte von ihnen hatte Sex mit UNO-Soldaten, üblicherweise gegen Bezahlung. Die Gruppe hatte dem Bericht zufolge ein positiveres Bild des Blauhelmeinsatzes als die Frauen, die keine Beziehungen eingegangen waren.

Die Ergebnisse der beiden Prüfungen zeigten, das Sex gegen Waren bei Blauhelmeinsätzen "ziemlich üblich" sei und vertuscht werde, heißt es in dem Berichtsentwurf. Darin werden auch 480 Vorwürfe sexuellen Missbrauchs aufgelistet. Viele Fälle gab es demnach in der Demokratischen Republik Kongo, in Liberia, Haiti, im Sudan und im Südsudan. Die Ermittlungen dauerten gewöhnlich 16 Monate, was viel zu lang sei.

Rund 125.000 Blauhelme sind derzeit an 16 Einsätzen auf der ganzen Welt beteiligt. Ein Skandal aus der Zentralafrikanischen Republik wirft derzeit einen Schatten auf die Friedenstruppen: Dort sollen vor allem französische Soldaten zahlreiche Kinder missbraucht haben. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon ordnete kürzlich eine Untersuchung an, weil die Vereinten Nationen nicht alles getan haben sollen, um die Vorwürfe aufzuklären.

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