Militärintervention

Simbabwes Finanzminister festgenommen

Teilen

Die Reise des Militärchefs von Simbabwe war normaler Besuch.

Simbabwes Finanzminister Ignatius Chombo ist Augenzeugen zufolge im Zuge der Machtübernahme des Militärs festgenommen worden. Soldaten hätten ihn Mittwochfrüh abgeführt, sagten mehrere seiner Nachbarn in der Hauptstadt Harare. Das elektrische Tor an seinem Haus schien mit Gewalt aufgebrochen worden zu sein.

Chombo gilt beim Rennen um die Nachfolge von Langzeitpräsident Robert Mugabe (93) als Unterstützer von First Lady Grace Mugabe (52). Die Führung der Streitkräfte hingegen lehnt Grace als Nachfolgerin ab.

Gegen Kriminelle vorgehen

In Simbabwe übernahm das Militär nach eigenen Angaben die Macht. Ziel sei es, gegen "Kriminelle" im Umfeld von Präsident Mugabe vorzugehen, sagte Generalmajor SB Moyo im nationalen Fernsehen.

Unteressen sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, er sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Besuch des Militärchefs von Simbabwe in Peking vorige Woche und den jüngsten Ereignissen in dem südafrikanischen Land. Die Visite von General Constantino Chiwenga beim chinesischen Verteidigungsminister Chang Wanquan sei ein normaler militärischer Austausch gewesen, erklärte der Sprecher am Mittwoch. Als mit Simbabwe befreundetes Land beobachte China die dortigen Entwicklungen genau.

Drohung

"Wir hoffen, dass die relevanten Parteien angemessen mit ihren internen Angelegenheiten umgehen." Für weitere Fragen zum Besuch des Generals verwies der Sprecher an das chinesische Verteidigungsministerium, das sich zunächst aber nicht äußerte. General Chiwenga hatte der Regierung Simbabwes zuvor mit der Intervention des Militärs gedroht. Die Partei von Mugabe warf ihm daraufhin Verrat vor.

Investitionen

China engagiert sich in vielen afrikanischen Ländern und ist mit dem rohstoffreichen Simbabwe wirtschaftlich sowie diplomatisch eng verbunden. Im August hatte die Regierung in Harare mitgeteilt, dass eine chinesische Firma bis zu zwei Milliarden Dollar (1,7 Mrd. Euro) in die Zimbabwe Iron and Steel Company (Zisco) investieren will, die beim Zusammenbruch der simbabwischen Wirtschaft 2008 ihre Produktion einstellen musste.

China legte im selben Jahr bei der UNO ein Veto gegen eine Resolution ein, die ein Waffenembargo gegen das Land sowie Sanktionen gegen Mugabe und 13 weiteren Personen enthielt.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.