Blamage für Renzis PD

Sizilien: Berlusconi feiert Wahlsieg

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'Sizilianer haben den Weg eines konstruktiven Wandels gewählt.'

Die Mitte-rechts-Allianz um Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi feiert ihren Wahlsieg bei den sizilianischen Regionalwahlen. Berlusconis Kandidat, Nello Musumeci, der von Berlusconis Forza Italia, der ausländerfeindlichen Lega Nord und der Rechtspartei "Brüder Italiens" unterstützt wurde, eroberte 39 Prozent der Stimmen.

Musumeci rückt somit zum neuen Präsidenten der autonomen Region Sizilien anstelle des Mitte-links-Politikers Rosario Crocetta auf. Musumeci setzte sich gegen den Kandidaten der populistischen Fünf Sterne-Bewegung Giancarlo Cancelleri durch, der sich mit 35 Prozent der Stimmen begnügen musste. "Die Sizilianer haben den Weg eines konstruktiven und ernsthaften Wandels gewählt, der auf Ehrlichkeit, Kompetenz und Erfahrung basiert", kommentierte der 81-jährige Berlusconi per Twitter am Montag. Der wahre Rivale bei den Parlamentswahlen sei die Fünf Sterne-Bewegung, gab Berlusconi zu.

Debakel für Renzis PD

Musumeci ist seit Jahren ein Vertrauter Berlusconis und hatte den Posten des Staatssekretärs im Arbeitsministerium bekleidet. Die drei Parteien, die Musumeci auf Sizilien unterstützen, denken derzeit über einen gemeinsamen Antritt auch bei den Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr nach. Gewählt wurden auf Sizilien insgesamt 70 Abgeordnete des Regionalparlaments. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,7 Prozent und damit unter den Erwartungen.

Für die auf nationaler Ebene regierende Demokratische Partei (PD) von Ex-Premier Matteo Renzi endete die Wahl als Debakel. Der Mitte-links-Kandidat, Fabrizio Micari, schaffte es auf lediglich 18,9 Prozent der Stimmen. Die PD eroberte laut Hochrechnungen nur 11 Prozent der Stimmen, was deutlich unter Renzis Erwartungen lag. Die PD zahlt damit einen hohen Preis für die Spaltung des linken Lagers. Die Linkspartei Sinistra Italiana (SI) weigerte sich, eine Allianz mit dem PD einzugehen und schickte mit dem Anti-Mafia-Politiker Claudio Fava einen eigenen Kandidaten ins Rennen, der es auf lediglich sechs Prozent der Stimmen brachte.
 

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