Twitter-Todesstoß

So brutal war der Rauswurf von Rex Tillerson

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CIA-Direktor Mike Pompeo folgt ihm an der Spitze des State Department nach.

US-Außenminister Tillerson war um 4 Uhr morgens mit seiner Dienstmaschine nach einem Afrika-Trip in Washington DC gelandet, als ihm wenige Stunden später ein Mitarbeiter einen Tweet des Präsidenten zeigte. Darin hatte Trump gerade angekündigt, dass Tillerson an der Spitze des “State Department” von CIA-Direktor Mike Pompeo abgelöst wird. Die einzige Vorwarnung des glücklosen Ex-Exxon-Mobil-Managers war ein ominöser Anruf von Stabschef John Kelly letzten Freitag: Es wurde Tillerson geraten, seine Afrikareise abzukürzen, da er bald einen “Tweet von Trump erhalten” könnte, so die New York Times. An einem der neuerlich dramatischen Tag der Trump-Ära wandte sich Rex Tillerson in einer Pressekonferenz kurz nach 14 Uhr an die Öffentlichkeit: Er wirkte gebrochen und wütend, als er die Errungenschaften seiner Amtszeit hervorhob, vor allem die Sanktionen gegen Nordkorea oder Vorbereitungen zu Friedensverhandlungen mit den Taliban in Afghanistan. Er richtete bei seinem Abschied auch noch scharfe Worte an Moskau – offenbar auch um den Präsidenten zu desavouieren. Tillerson gab an, dass er erst zu Mittag mit Trump telefoniert hatte – dreieinhalb Stunden nach dem Rauswurf. Es gab bei der Stellungnahme keine Dankes-Floskeln für Trump. Brutaler hätte der Showdown zwischen den Machtmännern kaum enden können.

Hardliner als Chefdiplomat

Gemischt sind die ersten Reaktionen auf die Bestellung von Pompeo als Amerikas Chefdiplomat: Der ehemalige “Tea Party”-Kongressabgeordnete gilt als konservativer Hardliner,

  • der als Eiferer gegen Hillary Clinton in der Bengasi-Affäre galt,
  • als Klimaleugner bekannt ist
  • und Obamas Iran-Deal am liebsten zerreißen möchte.
  • In der Nordkorea-Krise war er ebenfalls mit Säbelrasseln aufgefallen.

Betrugsverdacht gegen Trump-Helfer

Im Windschatten des Tillerson-Dramas geht ein zweiter Knalleffekt im Weißen Haus fast unter: Trumps persönlicher Assistent John McEntee wurde nach einer plötzlichen Kündigung von Sicherheitskräften aus dem West Wing eskortiert. Er durfte nicht einmal seinen Mantel mitnehmen. Es war ihm die “Security Clearance” entzogen worden. Laut CNN werde gegen ihn im Heimatschutzministerium wegen des Verdachts auf “schwerwiegende Finanzvergehen” ermittelt. Trump aber zeigt sich davon offenbar unbeeindruckt: Er schanzte seinem Helfer einen Posten bei der Wiederwahl-Kampagne als Top-Berater zu.

Mehr von Herbert Bauernebel finden Sie auf seinem Amerikareport

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