Analyse

So stehen Trumps Chancen auf Wiederwahl

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Können die Demokraten im nächsten Jahr Trump kippen?

In einem Jahr wählt Amerika -es ist neuerlich ein Schicksalsvotum. Für die USA und die Welt. Erhält der umstrittene Präsident Donald Trump die Chance auf vier weitere Regierungsjahre? Oder wird der Krawallmacher aus dem Oval Office gejagt?

Impeachment? Obwohl sich die Hälfte der US-Bevölkerung wünscht, Trump sollte weit früher per Amtsenthebungsverfahren ("Impeachment") wegen des Ukraine-Skandals gestürzt werden, bleibt das Gros der Experten skeptisch: Erwartet wird, dass die Republikaner Trump nach dem Senatsprozess retten dürften, denn für die Absetzung ist eine Zweidrittelmehrheit nötig.

Trumps Schicksal wird also bei den Präsidentschaftswahlen am 3. November 2020 entschieden. Die demokratischen Herausforderer schwanken zwischen Euphorie und Panik.

  • Einerseits führen in Umfragen praktisch alle Bewerber im direkten Duell mit Trump. Sogar die 2016 unterlegene Ex-Kandidatin Hillary Clinton liegt laut "Fox News"-Umfrage mit 43 zu 41 Prozent vorne. Die sicher kandierenden Top-Demokraten schlagen Trump noch deutlicher: Joe Biden führt mit 12 Prozentpunkten, die Senatorin Elizabeth Warren mit fünf, Sozialistensenator Bernie Sanders mit acht.
  • Doch bei der Wahl zählen Wahlmännerstimmen, und die werden in jedem US-Staat erkämpft, entscheidend sind jene in den "Battleground"-Staaten, wo genügend Wechselwähler umgestimmt werden können. Und genau dort bleibt Trump stark, nachdem seine "Basis" eisern zu ihm hält, egal, wie krass die Skandale sind. Umfragen in sechs entscheidenden Schlachtfeld-Staaten müssten die Opposition nervös machen: In Michigan, Pennsylvania, Wisconsin, Florida, Arizona und North Carolina liegt Biden laut Umfrage der The New York Times und des Siena College zwar in fünf Staaten vorne, jedoch meist nur knapp. Warren jedoch würde -Stand jetzt - fünf der sechs Staaten verlieren. Und sie gilt derzeit als Favoritin in den Demokraten-Vorwahlen.

Zwei Lager. Amerika jedenfalls, so viel steht fest, ist in zwei Lager zerrissen: Anhänger von Trump wie "Fox News"-Kommentator Lou Dobbs schwärmen vom "besten Präsidenten der US-Geschichte", Kritiker wie Ex-Kommunikationschef Anthony Scaramucci verdammt Trump als "Kult-Führer".

Wie lange der Spuk weitergeht, wird 2020 entschieden.

Herbert Bauernebel

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