Von britischem Satelliten

Sonnentornado mit 300.000 km/h gefilmt

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Der Wirbelsturm aus heißem Gas war mehrere Male so groß wie die Erde.

Astronomen haben einen gigantischen Tornado auf der Sonne gefilmt. Der Wirbelsturm aus superheißem Gas war mehrere Male so groß wie der Erddurchmesser und brachte es auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 300.000 Kilometer pro Stunde. Zum Vergleich: Irdische Tornados erreichen Windgeschwindigkeiten von rund 150 km/h.

Xing Li und Huw Morgan von der Universität von Aberystwyth stellten die Aufnahmen des Sonnensatelliten "SDO" am Dienstag auf dem britisch-deutschen National Astronomy Meeting (NAM) in Manchester vor. In dem gigantischen Sturm, den "SDO" am 25. September 2011 erspäht hat, wirbelte 50.000 bis zwei Millionen Grad heißes Gas auf einer etwa 200.000 Kilometer langen Schraubenlinie von einer sogenannten Protuberanz hoch in die Sonnenatmosphäre.

Drei Stunden
Der Wirbelsturm hielt mindestens drei Stunden an. "Dies ist wohl das erste Mal, dass so ein riesiger Sonnentornado gefilmt wurde", erläuterte Li in einer Mitteilung der Königlich-Britischen Astronomischen Gesellschaft. "Zuvor waren viel kleinere Sonnentornados vom Satelliten 'SOHO' entdeckt worden. Aber sie wurden nicht gefilmt."



Die Astronomen halten es für möglich, dass solche Tornados sogenannte Eruptionen auslösen können, bei denen gigantische Wolken heißer, elektrisch geladener Sonnenmaterie ins All geschleudert werden. Diese können Satelliten, den Flugverkehr und sogar Stromleitungen auf der Erde beeinträchtigen. "Dieser einzigartige und spektakuläre Tornado muss eine Rolle beim Auslösen globaler Sonnenstürme spielen", ist Morgan überzeugt.

Die besten Bilder zum Sonnensturm

Am Sonntag, den 23. Jänner, sah die Oberfläche der Sonne genau so aus.

Hier ist die Sonneneruption genauer zu sehen.

Die Sonneneruption im UV-Bild.

Das jüngste Geosolar-Bild der Sonne.

Um 14.00 Uhr traf die dritte Welle von Teilchen, die "koronale Massenauswerfung" von Plasma-Teilchen, auf der Erde an.

Diese Teile der Erde waren von dem Sonnensturm besonders betroffen.

Nun warten vor allem Menschen in der nördlichen Hemisphäre auf die bunte Folgeerscheinung des Teilchensturms: die Polarlichter.

Sie sollen im Norden Europas wie im Norden der USA am Dienstagabend vermehrt auftreten.

"Ausgehverbot" gibt es für Astronauten wegen des Protonensturms der Stärke S3, den die Sonneneruption ausgelöst hat.

Auch die Astronauten der ISS müssen auf Außenarbeiten wegen des Sonnensturms verzichten - zu hoch ist die Gefahr der erhöhten Strahlenbelastung.

Auch der Flugverkehr leidet - einige Fluglinien haben ihre Routen geändert, um Beeinträchtigungen der Instrumente wegen der Strahlenbelastung zu umgehen.

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