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Spanien droht blutiges Chaos

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Separatisten in Barcelona
rufen zu »Widerstand« auf.

Nach der Unabhängigkeitserklärung Kataloniens am Freitag gingen Zehntausende in Barcelona auf die Straße, feierten. Die Freude über den eigenen Staat dauerte aber nur kurz: Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy stellte Katalonien umgehend unter Zwangsverwaltung von Madrid.

Rajoy übernahm am Samstag auch offiziell die Amtsgeschäfte des abgesetzten katalanischen Regionalregierungschefs Carles Puigdemont. Auch die übrigen Mitglieder der Regierung in Barcelona wurden für gefeuert erklärt. Mit der Entmachtung der Regierung wurde auch der Weg für Neuwahlen in Katalonien freigemacht. Sie sollen am 21. Dezember stattfinden.

Katalanen-Präsident gegen Entmachtung durch Madrid

Brüssel

Auch die beiden Chefs der katalanischen Polizeieinheit Mossos d’Esquadra, Pere Soler und Josep Lluis Trapero, wurden entlassen und ersetzt. Allen Separatisten droht die Festnahme und eine Anklage wegen „Rebellion“, darauf stehen 30 Jahre Haft.

Angst

In Katalonien steht jetzt alles „auf Kampf“. Man wolle die Unabhängigkeit mit allen Mitteln verteidigen, heißt es: „Unser Wille ist es, weiterzuarbeiten, auch in Kenntnis der aktuellen Schwierigkeiten“, sagte Regionalpräsident Carles Puigdemont in seiner ersten Rede nach der Absetzung Samstagnachmittag. Er rief zum „friedlichen Widerstand“ auf. Seine Absetzung wolle er nicht akzeptieren, hieß es.

Damit wächst die Angst vor blutigen Zusammenstößen im beliebten Urlaubsland. Der Erzbischof von Barcelona, Kardinal Juan José Omella, mahnt bereits zum Frieden. Er bete darum, dass „Konfrontation vermieden wird und eine Zukunft in Frieden aufgebaut wird“, sagte er.

Karl Wendl

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