Niemand braucht gerade so dringend so viel Geld wie Donald Trump – doch genau jetzt stottert die Geldsammeln-Maschinerie. Kurz: Trump laufen die Spender davon.
Der neuerlich fürs Weiße Haus kandidierende Ex-Präsident hat in diesem Wahlkampf um 200.000 Gönner weniger als im letzten, schrieb die „Financial Times“ nach einer Analyse der Finanzdaten.
Trumps Wahlkampfteam sammelte im Vorjahr insgesamt 189 Millionen Dollar ein. Sein Rivale im 2024-Wahlduell, Präsident Joe Biden, schaffte 202 Millionen. Bei Trumps Strategen klingeln die Alarmglocken. Trump ist mehr als Biden auf kleinere Geldgeber (unter 200 Dollar Zuwendungen) angewiesen – und hier gibt es auch gerade den größten Knick nach unten.
Geld ist beim diesjährigen Wahlduell ein kritischer Faktor, nachdem Experten den teuersten Wahlkampf aller Zeiten erwarten (noch mehr als die insgesamt 1,77 Milliarden Dollar, die Biden und Trump 2020 ausgaben). Trump muss dazu seine exorbitanten Justizkosten bedienen, die allein im Vorjahr 50 Millionen Dollar verschlangen.
Gerichtsstrafen von einer halben Milliarde Dollar
Und nach zwei schweren Gerichts-Niederlagen in New York wurde er gerade zu Strafen von zusammen mehr als einer halben Milliarde Dollar verdonnert.
Beim genauen Durchkämmen der Daten wird der wachsende Stress, Obligationen bedienen zu können, sichtbar. Trumps Polit-Komitee „Save America“ teilte gerade der US-Wahlkommission mit, dass im Monat Jänner nur 8.508 Dollar eingenommen wurden – bei Ausgaben von 3,9 Millionen Dollar. Damit wurden vor allem Gagen von Trumps teuren Star-Anwälten bezahlt, wie die forsche Advokatin Alina Habba. Ein weiteres Indiz, dass es finanziell knapper wird: Immer öfter werden Millionenbeträge zwischen verschiedenen Trump-Entitäten hin- und hergeschoben.
Auch die Republikaner-Partei ist gegenüber den Demokraten ins Hintertreffen geraten: Das Republican National Committee (RNC) sammelte im Jänner 11,6 Millionen und hat 8,7 Millionen auf der Bank. Bidens Partei schaffte Einnahmen von 17,4 Millionen Dollar und hat einen Kontostand von 24 Millionen – also weit mehr als die Konservativen.
Staatsanwältin schielt auf Skyscraper
Bitter wird auch die persönliche, finanzielle Lage für Trump selbst. Der Countdown tickt nach der Urteils-Klatsche im Betrugsverfahren gegen die Immobilienfirma Trump Organization: In rund vier Wochen muss Trump entweder die gesamte Strafsumme von mehr als 450 Millionen Dollar (Zinsen eingerechnet) auf ein Treuhandkonto überweisen. Oder mit Anleihen und Krediten glaubhaft belegen, dass er die Summe stemmen kann, sollte das Urteil in dem erwarteten Berufungsverfahren aufrechterhalten werden.
Sollte Trump die Ressourcen nicht aufbringen können, hat die Klägerin in dem Verfahren, Staatsanwältin Letitia James, bereits Pläne: Sie deutete an, dass eine von Trumps bekannteren Immobilien in Manhattan, das Hochhaus 40 Wall Street, per Notverkauf abgestoßen werden konnte.
Wenigstens schielt sich (noch) nicht auf den Trump Tower: Denn dann könnte Trump aus seinem dreietagigen Penthouse delogiert werden.