Der Westen könnte im Kampf gegen die Miliz "keine Erfolge erringen".
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist nach Einschätzung des Londoner Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) mit den derzeit gewählten Mitteln nicht zu schlagen. "Die Koalition hat es nicht geschafft, entscheidende Erfolge gegen den IS zu erringen", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
"Höchst fehlerhaft"
IISS-Nahostexperte Emile Hokayem geht davon aus, dass die De-Facto-Teilung Syriens und des Iraks vorerst nicht rückgängig gemacht werden könne. Um die Ausbreitung der IS-Terroristen zu verhindern, müsse der Westen sich auch dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad entgegenstellen.
"Die derzeitige Strategie ist höchst fehlerhaft", sagte Hokayem am Dienstag in London. Um dem IS standzuhalten, sei der Westen auf die Kurden und auch auf sunnitische Muslime angewiesen. Daher müsse der Westen "politisch tun, was es braucht, um die Kurden auf seiner Seite zu halten."
Schicksal Assads
Zusätzlich sei die Hilfe sunnitischer Muslime nötig, um zu verhindern, dass die Terroristen sich weiter in sunnitischen Gebieten ausbreiteten. "Und wenn man sunnitische Araber an Bord holen will, braucht man eine politische und militärische Lösung, um das Schicksal Assads in Angriff zu nehmen", sagte Hokayem. Vor dieser "harten Wahrheit" drücke sich der Westen.
Auf der anderen Seite habe sich der IS, der über geschätzt 25.000 Kämpfer verfüge, als "anpassungsfähig und robust" erwiesen, heißt es im Bericht. Die starke Präsenz in lokalen und internationalen Medien, zu der etwa die brutalen Enthauptungen von Geiseln beigetragen hätten, mache die Gruppe für potenzielle Jihadisten attraktiv.