Schwere Vorwürfe

Strauss-Kahn ist von Sex "besessen"

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Die Mutter von Tristane Banon erhebt schwere Vorwürfe.

Nach einer Klage gegen Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung in Frankreich hat die Mutter der Klägerin schwere Vorwürfe gegen den 62-Jährigen erhoben. "Strauss-Kahn ist krank, er ist von Sex besessen und kann nicht anders", sagte die sozialistische Politikerin Anne Mansouret in einem am Sonntag im Voraus veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Das muss bei ihm ein Schub sein, ein Zwang. Er müsste sich behandeln lassen."

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Ihre Tochter Tristane Banon hatte am Dienstag Anzeige gegen Strauss-Kahn erstattet, der bis vor kurzem als aussichtsreicher Anwärter der Sozialisten für die französischen Präsidentschaftswahlen 2012 galt. Am Freitag leitete die Staatsanwaltschaft in Paris Vorermittlungen ein. Die 32-jährige Autorin wirft dem früheren IWF-Chef vor, er habe versucht, sie im Februar 2003 bei einem Interviewtermin zu vergewaltigen. Ihre Mutter, eine frühere Duz-Freundin Strauss-Kahns, wird nach Informationen des "Focus" die wichtigste Zeugin der Anklage in einem möglichen Indizienprozess sein.

Auf die Frage, warum die Anzeige erst nach acht Jahren komme, antwortete Mansouret: "Mittlerweile hat die französische Öffentlichkeit viel gelernt." Vielen sei jetzt klar, wie sich Strauss-Kahn aufführe, "und dass das weder bei ihm, noch bei anderen Männern akzeptabel ist". 2003 hatte Mansouret ihrer Tochter noch von einer Anzeige abgeraten. Sie habe das Trauma ihrer Tochter damals unterschätzt, "das habe ich mir später auch vorgeworfen", sagte die Politikerin. Jetzt sei sie aber auf dem "richtigen, wenn auch schweren Weg".

Bestreitet Vorwürfe
Strauss-Kahn bestreitet die Vorwürfe und drohte der Autorin über seine Anwälte bereits mit einer Verleumdungsanzeige. Sollte es zu einem Prozess kommen, drohen ihm 15 Jahre Haft. In den USA ist der 62-Jährige angeklagt, weil er ein New Yorker Zimmermädchen zum Oralsex gezwungen und gewaltsam versucht haben soll, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben. Zuletzt waren jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers aufgekommen.

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