Der 24-Jährige soll einen UNO-Soldaten entführt haben.
Die deutsche Bundesanwaltschaft hat im Großraum Stuttgart einen Syrer wegen des Verdachts eines Kriegsverbrechens festnehmen lassen. Dem 24 Jahre alten Suliman A.-S. werde vorgeworfen, im Februar 2013 im syrischen Bürgerkrieg an der Entführung eines UNO-Soldaten beteiligt gewesen zu sein, teilte die Behörde in Karlsruhe am Freitag mit.
Wohnungsdurchsuchung
Gegen den am Donnerstag festgenommenen Mann sei deshalb ein Haftbefehl wegen des Verdachts der Begehung eines Kriegsverbrechens gegen humanitäre Operationen erlassen worden. Laut Bundesanwaltschaft nahmen Beamte der Polizei in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg den Tatverdächtigen fest und durchsuchten außerdem seine Wohnung. Ihm sei noch am Donnerstag vom Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs der Haftbefehl eröffnet worden.
Todesdrohung und Lösegeldforderung
Der Beschuldigte soll zusammen mit anderen Mitgliedern des syrischen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra-Front im Februar 2013 einen Mitarbeiter der auf den Golanhöhen tätigen UNO-Mission UNDOF entführt haben. Im Anschluss hätten die bewaffneten Entführer wiederholt Todesdrohungen gegen den Mann ausgesprochen und erfolglos Lösegeldforderungen erhoben. Der Beschuldigte sei von März bis Juni 2013 an der Bewachung des Entführten beteiligt gewesen. Dieser habe sich dann im Oktober 2013 selbst befreien können, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Zum Zeitpunkt der Entführung waren auch noch rund 370 österreichische Blauhelme bei der UNDOF.
Bei dem Entführten soll es sich um einen Kanadier gehandelt haben. Später wurden auf dem Golan auch noch 21 philippinische UNDOF-Soldaten, die als Beobachter dort den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien kontrollierten, entführt.