Chemiewaffen in Syrien

Giftgas-Mission kostet 730 Millionen

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1.000 Tonnen Gift sind zu vernichten: Österreicher sind ab 2014 in Syrien.

Es ist eine der größten Giftgas-Missionen der Geschichte. 1.000 Tonnen Sarin, Phosphor, Senfgas und dem Nervengas VX will die gerade mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) bis Mitte 2014 in Syrien vernichten. Auch Österreicher sollen sich beteiligen.

Nächste Woche wird über den Einsatz entschieden
„Wir haben angeboten, Chemiewaffen-Experten, ABC-Ausbilder oder Stabspersonal nach Syrien zu entsenden“, erklärt Michael Bauer vom Verteidigungsministerium gegenüber ÖSTERREICH. Insgesamt sollen fünf Personen mitarbeiten.

Allerdings: Wer tatsächlich fahren wird, ist noch nicht fix. Erst in der nächsten Woche entscheidet die OPCW auch Österreicher im Krisengebiet benötigt werden. Anfang 2014 könnte die Austro-Mission dann starten. Unsere Experten haben jahrelange Erfahrung: Die angebotenen Männern waren bereits im Irak im Einsatz, zwei von ihnen sind auch Trainer für die OPCW.

Insgesamt soll Assad an 45 Standorten im Land Giftgas lagern. Die Mission soll eine Milliarde US-Dollar (730 Mio. Euro) kosten.
 

Kommandant der ABC-Abwehrschule:

"Unsere Allrounder sind gefragt"

ÖSTERREICH: Assad hat die unterschiedlichsten Chemiewaffen gelagert. Welche Experten sind jetzt gefragt?
Michael Schuster: Unsere Experten sind Allrounder, die sich mit sowohl mit Haut-, Nerven- und Lungenkampfstoffen auskennen. Und sie haben auf ihrem Gebiet jahrelange Erfahrung.

ÖSTERREICH: Wie kann man sich die Vernichtung von Giftgas konkret vorstellen?
Schuster: Zum einen gibt es die Möglichkeit die Stoffe zu verbrennen. Eine andere Möglichkeit ist die Hydrolyse, ein chemischer Vorgang, bei dem die Kampfstoffe in verschiedene Substanzen aufgespalten werden.

ÖSTERREICH: Die österreichische Experten wären aber selbst nicht für die Vernichtung zuständig.
Schuster: Nein, denn das sind die Syrer. Wir würden vor Ort nur die Vernichtung überwachen.

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