Brief an UN

Syrische Rebellen klagen über Verstoß gegen Waffenruhe

Teilen

Bündnis schreibt Beschwerdebrief an UN-Generalsekretär Ban.

Syrische Oppositions- und Rebellengruppen haben sich in einem Schreiben an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon über Verstöße der Regierungstruppen gegen die Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland beschwert.

Die Armee von Syriens Staatschef Bashar al-Assad und ihre Verbündeten hätten die Waffenruhe in 24 Fällen mit Artilleriefeuer sowie fünf Bodenoffensiven verletzt, hieß es in dem am Sonntag übermittelten Brief des Hohen Verhandlungskomitees (HNC), in dem syrische Oppositions- und Rebellengruppen zusammengeschlossen sind.

Russland soll Luftangriffe geflogen sein

Die Verstöße ereigneten sich demnach in 26 von moderaten Rebellen gehaltenen Gebieten. Das HNC warf außerdem dem mit Assad verbündeten Russland vor, 26 Luftangriffe in Gebieten geflogen zu haben, für welche die unter UN-Vermittlung ausgehandelte Feuerpause gelte. Der HNC-Vorsitzende Riad Hidshab führte in dem Brief aus, durch die Verstöße seien 29 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden.

Das HNC beklagte, keine Landkarten erhalten zu haben, in denen die in die Feuerpause einbezogenen Gebiete eingezeichnet seien. Auch die Mechanismen für die Überwachung der Feuerpause seien nicht erläutert worden. Die regierungsnahe syrische Zeitung "Al-Watan" berichtete, das geforderte Kartenmaterial werde noch "geheim gehalten".

Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Rebellen

In Syrien gilt seit Freitagabend 23.00 Uhr MEZ (00.00 Uhr Ortszeit) eine Waffenruhe, die zunächst zwei Wochen dauern soll. Davon ausgenommen sind Jihadistengruppen wie der "Islamische Staat" (IS), die Al-Kaida-nahe Al-Nusra-Front und mit ihr verbündete islamistische Milizen, die mehr als die Hälfte des Staatsgebietes kontrollieren.

HNC-Sprecher Salem al-Meslet gestand am Sonntag jedoch ein, dass trotz Verstößen die Waffenruhe die Lage in Syrien deutlich entspannt habe. "Wir haben hier und da Verstöße, aber im Allgemeinen ist es viel besser als vorher und die Menschen fühlen sich wohl", sagte er.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.