Brief an 16-Jährige

Taliban begründen Anschlag auf Malala

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Vertreter forderte das Mädchen auf, nach Pakistan zurückzukehren.

Ein hochrangiger Vertreter der pakistanischen Taliban (TTP) hat die bei einem TTP-Attentat schwer verletzte Schülerin Malala Yousafzai (16) zum Besuch einer Koranschule aufgefordert. In einem von der dpa am Mittwoch eingesehenen Brief an die 16-Jährige schrieb TTP-Kämpfer Adnan Rashid, Yousafzai solle für den Besuch einer Mädchen-Madrasa von Großbritannien in ihre pakistanische Heimat zurückkehren.

Rashid schrieb: "Taliban oder Mujaheddin sind nicht gegen die Bildung von Männern oder Frauen oder Mädchen." Grund des Anschlags sei gewesen, dass die Taliban Yousafzais Engagement als "Hetzkampagne" empfunden hätten. Mit ihrem UN-Auftritt habe sie frühere Fehler wiederholt.

"Studiere und lerne das Buch Allahs, nutze Deinen Stift für den Islam." Allah solle entscheiden, ob der Taliban-Anschlag, bei dem das Mädchen im Oktober mit einem gezielten Kopfschuss verletzt wurde, "islamisch richtig oder falsch" gewesen sei.

Rashid war wegen eines Attentats auf Militärmachthaber Pervez Musharraf 2003 zum Tode verurteilt worden. Die TTP befreite ihn im vergangenen Jahr aus dem Gefängnis. Yousafzai hatte am Freitag - ihrem 16. Geburtstag - bei den Vereinten Nationen in New York Schulbildung für alle Kinder auf der Welt gefordert.

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