Kampf für Demokratie

Tausende demonstrierten gegen Tunesiens Präsidenten

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Demonstranten werfen Präsident Kais Saied vor, mit der Ausweitung seiner Machtbefugnisse einen Staatsstreich angezettelt zu haben.  

In Tunesien haben Tausende Menschen gegen Präsident Kais Saied protestiert. Sie warfen ihm am Sonntag im Zentrum der Hauptstadt Tunis vor, mit der Ausweitung seiner Machtbefugnisse einen Staatsstreich angezettelt zu haben. Saied verrate die Demokratie und müsse zurücktreten. Insgesamt beteiligten sich etwa 2.000 Demonstranten an dem Protest, der von einem großen Polizeiaufgebot verfolgt wurde.

Diktator

Saied hatte im Juli Regierung und Parlament entmachtet. Vor wenigen Tagen hebelte er darüber hinaus Teile der Verfassung aus und verschaffte sich so die Macht, per Dekret zu regieren. Er verteidigt sein Vorgehen gegen Kritik als notwendig, um den politischen und wirtschaftlichen Stillstand in Tunesien zu überwinden und die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Er hat versprochen, die Rechte der Bevölkerung zu achten und kein Diktator zu werden. Seine Gegner fürchten dagegen um die demokratischen Errungenschaften, die sie mit der Revolution von 2011 erlangten.
 

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