Ex-Kanzler Kurz alarmiert

Tausende Flüchtlinge stürmen EU

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Die Situation an der Grenze zwischen Belarus und Polen wird immer dramatischer. 

Minsk/Brüssel. Der Zustrom von Flüchtlingen über die deutsch-polnische Grenze hält unvermindert an. Tausende drängen in Richtung Europa. Polen hat inzwischen alle Grenzen dicht gemacht. Am Übergang Kuznica, wo etwa 3.000 bis 4.000 Flüchtlinge bei Minusgraden campieren, spielten sich zuletzt kriegsähnliche Szenen ab.

Wütende Migranten trafen auf schwer bewaffnete polnische Polizisten. Tränengas wurde versprüht, Baumstämme gegen den Grenzzaun gedrückt. Einige Migranten gingen mit Schaufeln auf die Soldaten los. Mehr als zwei Drittel der Flüchtlinge im Waldstück an der Grenze stammten aus dem Irak, Syrien, Jemen, der Türkei und dem Iran.

Racheakt. Polen und die EU werfen dem weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, Menschen aus Krisenregionen in sein Land einzufliegen, um sie dann in die EU zu schleusen. Als Rache für die EU-Sanktionen: „Die EU darf sich jetzt nicht erpressen lassen“, warnt Ex-Kanzler Sebastian Kurz: „Brüssel muss Polen beim Schutz der Grenze unterstützen. Wir dürfen die Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen“. Mehr als 40 Flüge aus Nahost sind allein in der vergangen Woche in Minsk gelandet.

Die EU reagiert jetzt und plant neue Sanktionen: So soll die belarussische Airline Belavia keine westlichen Jets mehr mieten dürfen — auch Aeroflot (Russland) und Turkish Airlines drohen Sanktionen bis hin zu Landeverboten. 

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