Ronald Smith hustete und rang minutenlang nach Luft.
Ein Todeskandidat hat bei seiner Hinrichtung im US-Bundesstaat Alabama nach Berichten von Augenzeugen 13 Minuten lang gehustet und nach Luft gerungen. Der wegen des Mordes an einem Supermarktangestellten zum Tode verurteilte Ronald Smith habe ganz offensichtlich nach Luft gerungen, berichtete der Journalist Kent Faulk, der die Hinrichtung am Donnerstag verfolgt hatte.
Der Fall könnte die Debatte über die Todesstrafe in den USA erneut anfachen. Ein Sprecher der Strafvollzugsbehörden von Alabama erklärte, eine Autopsie solle klären, ob es bei der Hinrichtung von Smith zu "Unregelmäßigkeiten" gekommen sei. Gefängnissprecher Bob Horton sagte, lediglich zu Beginn der Exekution habe der 45-Jährige gehustet. Es gebe jedoch keinen Hinweis darauf, dass Smith gelitten habe.
Die US-Behörden greifen derzeit bei Exekutionen auf kaum erprobte Giftmischungen zurück, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Gegen den Einsatz der Giftmischungen klagen Verurteilte in mehreren US-Bundesstaaten. In der Folge ging die Zahl der Hinrichtungen in den USA deutlich zurück.
In Alabama wird das Beruhigungsmittel Midazolam eingesetzt, damit die Todeskandidaten in Schlaf fallen. Kritiker bemängeln, dass Medikament bewirke keine ausreichend tiefe Bewusstlosigkeit.
Vor zwei Jahren hatte die unter fürchterlichen Qualen vollzogene, 40-minütige Hinrichtung eines Verurteilten durch eine Giftspritze eine heftige Kontroverse ausgelöst und die Debatte über die Hinrichtungsmethoden in den USA angeheizt.