Irrfahrt auf Highway

Toyota-Gaspedal klemmte 56 km lang

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Der Toyota Prius konnte von einem Polizeiwagen heruntergebremst werden.

Ein unglaubliches Drama auf einer Autobahn in Südkalifornien setzt den Autoriesen Toyota noch mehr unter Druck: Der Kalifornier James Sikes (61) stellte bei einem Überholmanöver entsetzt fest, dass sein Hybrid-Auto Prius weiter beschleunigte.

Pedal klemmte.
„Das Pedal verklemmte sich, das Auto wurde schneller, reagierte auf gar nichts“, sagte er. Mit über 150 Stundenkilometer donnert er über den Freeway bei San Diego. „Mein Auto wird nicht langsamer“, schreit er panisch zum Notruf 911: „Ich rieche den Gestank der Bremsen.“ Zu hören ist seine Todesangst, das schwere Atmen.

Panik.
Fast rammt er einen Lkw. Durch die hektischen Lenkbewegungen fällt ihm während des Notrufes mehrmals das Handy aus der Hand: „Links und rechts, überall Autos“, erinnert er sich. Halsbrecherisch greift er nach unten, will das Pedal freibekommen. Erfolglos. Die alarmierte Autobahnpolizei gibt via Megafon Anweisungen: Er solle Fuß- und Handbremse gleichzeitig betätigen. Sikes: „Das funktionierte, der Wagen bremste auf 80 Stundenkilometer ab, ich schaffte es, den Motor abzustellen.“ Ein Streifenwagen setzte sich vor den Prius und half bei der Bremsung. Nach 56 Kilometern stand der Wagen. Das Opfer: „Ich zittere immer noch, nie wieder setze ich mich in dieses Auto.“

Mega-Skandal.
8,5 Millionen Fahrzeuge hat Toyota, meist wegen feststeckender Gaspedale, rückgeholt. Doch Sikes Modell war nicht dabei. Jetzt müssen auch alle Prius-Typen (Baujahr 2004–2009) zur Reparatur.

Frontaler.
Stunden später der nächste Schock: Im Staat New York raste eine Frau mit einem außer Kontrolle geratenen Prius in eine Steinmauer. 52 Tote gab es bisher durch Unfälle mit defekten Toyotas in den USA.

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