Gewerkschaften vermuten Vorwand für einen längeren Ausnahmezustand.
In der Karibik-Republik Trinidad und Tobago haben Sicherheitskräfte nach Angaben der Premierministerin Kamla Persad-Bissessar einen Mordanschlag auf sie und andere Regierungsmitglieder vereitelt. Die Premierministerin und ehemalige Generalstaatsanwältin sagte am Donnerstag, den "unheimlichen" Plan hätten "schändliche Elemente" ausgeheckt als Antwort auf den "Erfolg" des von der Regierung im August ausgerufenen Ausnahmezustands.
Nach Angaben von Polizeikommissar Dwayne Gibbs wurden zwölf Verdächtige festgenommen, unter ihnen auch Mitglieder der Sicherheitskräfte. Gewerkschaftsführer und der Bürgermeister der Hauptstadt Port-of-Spain reagierten skeptisch auf die Nachricht von einem Mordkomplott. Bürgermeister Louis Lee Sing nannte es verdächtig, dass die Ankündigung wenige Tage vor der bisher für den 5. Dezember geplanten Aufhebung des Ausnahmezustands erfolgte.
Vorwand?
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Bank- und Versicherungsangestellten, Vincent Cabrera, sagte, es sei zu hoffen, dass hier nicht ein Vorwand für die Verlängerung des Ausnahmezustands konstruiert werde. Mehrere Gewerkschaften hatten zu Beginn der Woche angekündigt, die Proteste gegen die Regierung nach der Aufhebung des Ausnahmezustands fortsetzen zu wollen.
Die Regierung hatte sich bei der Verhängung des Ausnahmezustands am 21. August auf Geheimdienstinformationen bezogen und erklärt, sie könne diese nicht in der Öffentlichkeit preisgeben. Seitdem waren mehr als 200 Menschen auf Grundlage des Gesetzes zur Bandenbekämpfung festgenommen worden. Sie kamen jedoch mangels Beweisen nach einigen Wochen wieder auf freien Fuß.