Kanada

Trudeau stimmt mit Kurz "weniger überein als mit Trump"

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Außenminister will Aussagen nicht kommentieren.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat ÖVP-Chef Sebastian Kurz kritisiert. Angesprochen auf den "neuen jungen Leader" in Österreich sagte Trudeau auf einer Google-Konferenz zu künstlicher Intelligenz in Toronto am Donnerstag lapidar: "Ich stimme mit ihm noch weniger überein als mit Präsident Trump". ("I disagree with him even more than I think I disagree with President Trump.")
 
 
Trudeau nannte keine Details. Auf APA-Nachfrage hieß es aus dem Büro des kanadischen Ministerpräsidenten, dass es um die unterschiedliche Haltung in der Flüchtlingspolitik gehe. "Die Position der Premierministers zur Einwanderung ist bekannt." Die kanadische Regierung unterstütze "ein umfassendes und geplantes Einwanderungssystem, in dem Zugezogene zum Wachstum und Wohlstand Kanadas beitragen, wie sie das in unserer Geschichte durchgehend getan haben", erläuterte Cameron Ahmad, für Medien zuständiger Mitarbeiter im Kabinett Trudeaus, am Freitagabend gegenüber der APA.
 
Es gebe freilich Themen, bei denen die kanadische Führung mit anderen Regierungschefs in der Welt nicht übereinstimme, aber sie arbeite immer daran, Gemeinsamkeiten zu finden, hieß es weiter. Aus dem Büro von Außenminister Kurz wollte man die Worte des kanadischen Premiers nicht kommentieren.
 
Bewusste Entscheidung
 
Trudeau kritisierte auch die USA unter Präsident Donald Trump in Bezug auf die Immigrationspolitik und Handelspolitik. Kanada sei erfolgreich aufgrund seiner Offenheit. Auch in Kanada gebe es Sorgen und Intoleranz wie in jeder Gesellschaft, aber das Land habe eine "bewusste Entscheidung getroffen, in eine andere Richtung zu gehen".
 
Trump tritt für eine harte Einwanderungspolitik ein. Er wollte ein Einreiseverbot für Menschen aus sechs überwiegend muslimisch geprägten Ländern einführen, scheiterte damit aber vor Gerichten. Nach dem Anschlag von New York, bei dem ein gebürtiger Usbeke mit einem gemieteten Kleinlaster auf einem Radweg in Manhattan Fußgänger und Radfahrer niedergefahren und acht Menschen getötet hatte, sprach sich der US-Präsident abermals für eine Verschärfung der Einreiseregeln aus. Die Verlosung von dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen, das Green-Card-System, müsse beendet und durch ein leistungsbasiertes Einwanderungssystem mit intensiver Personenüberprüfung ersetzt werden. Außerdem will Trump die Einreisekontrollen verschärfen.
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