"Big Data"

Trump: Diese geheime Software brachte ihm den Sieg

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So nutzte sein Medienstratege Steve Bannon geheimes Wissen.

Dass Donald Trump den US-Wahlkampf über die Sozialen Medien gewonnen hat, ist hinlänglich bekannt. Nun beschreibt ein Artikel mit dem Titel „Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt“, wie die subtile Wähler-Manipulation auf Facebook, Twitter & Co. genau funktioniert.

Wie funktionierte die geheime Manipulations-Software?

Trump hat eine eigene Firma engagiert, die Online-Daten aufkauft, auswertet und versucht, mit diesem Wissen gezielt Wähler zu manipulieren.

Ein besonderer Algorithmus stellt aus allen im Internet verfügbaren Daten – vor allem von Amazon-Käufen und Facebook-Likes – ein Persönlichkeitsprofil von Millionen Menschen zusammen. So ist es möglich, gezielt auf sie zugeschnitten Wahlwerbung zu erstellen und diese genau für sie anzupassen.

Experte: Große Gefahr für die Demokratie

Laut „BILD“-Zeitung sieht Hamburgs Datenschutzbeauftragter Professor Johannes Caspar den Big-Data-Wahlkampf sehr pessimistisch: „Für die Demokratie, wie wir sie kennen, ist es das Ende, wenn die Überlegenheit von Big-Data-Strategien den Ausgang von Wahlen bestimmt.“ Er ist überzeugt: „Manipulation darf hier nicht zu einem akzeptierten Werkzeug werden.“

Wer steckt hinter „Cambridge Analytica“

Laut Webseite ist die Firma „Cambridge Analytica“ auf Wahlbeeinflussung spezialisiert und nutzt offenbar ein System, das Dr. Michal Kosinski von der Stanford-Universität entwickelt hat. Er verfasste auch den Text „Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt“.

Kosinski selbst warnte bereits des Öfteren vor der Anwendung seiner Forschungsergebnisse.

Dennoch verkaufte sein Assistenzprofessor Aleksandr Kogan seine Methode und das Wissen an das Unternehmen „Strategic Communications Laboratories“ (SLC), zu dem auch „Cambridge Analytica“ gehört.

Im Vorstand von „Cambridge Analytica“ sitzt Steve Bannon, der Medienstratege von Trump und ehemaliger „Breitbart“-Chef.  Er gilt als umstritten wegen rassistischer und antisemitischer Äußerungen.

Obama nutzte Big-Data ebenfalls – allerdings offline

Obama war im Wahlkampf 2012 für seine zukunftsweisende Wahlkampfstrategie gelobt worden. Er habe einen Brief in mehr als 1000 Varianten verschickt – teilweise unterschieden sich die Anschreiben nur minimal und sollten so ganz genau die Bedürfnisse des Empfängers ansprechen.

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