US-Präsidentschaftsbewerber will Mexiko mit Zwangsmaßnahmen unter Druck setzen.
Der rechtspopulistische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will, laut einem Zeitungsbericht der "Washington Post", im Fall seiner Wahl die mexikanische Regierung mit drastischen Zwangsmaßnahmen dazu bringen, den Bau einer durchgehenden Mauer an der Grenze zu den USA zu bezahlen.
Geldfluss unterbinden
So ist er bereit, den Geldfluss aus den Gehältern von Immigranten in das südliche Nachbarland teilweise zu unterbinden, um Mexiko unter Druck zu setzen, wie die "Washington Post" berichtete.
Die Zeitung zitierte aus einem an sie übermittelten Memo, in dem der Immobilienmilliardär erstmals seine Pläne für den Mauerbau präzisiert. Demnach will Trump nach Amtsantritt von Mexiko eine einmalige Zahlung in Höhe von fünf bis zehn Milliarden Dollar (4,4 bis 8,8 Milliarden Euro) für den Bau des Walls gegen die illegale Einwanderung verlangen.
"Einfache Entscheidung"
Wenn Mexiko dieser Forderung nachkomme, werde er seine Drohung mit der Blockade der Geldtransfers durch Immigranten zurücknehmen. "Es ist eine einfache Entscheidung für Mexiko", erklärte Trump dem Bericht zufolge. Die Transfers der in den USA arbeitenden Emigranten sind eine wichtige Einnahmequelle für die mexikanische Wirtschaft.
Den Stopp der Geldtransfers will der Milliardär, der im Rennen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur deutlich vorne liegt, durch eine Änderung der Anti-Terror-Gesetzgebung ermöglichen.
Kritik von Obama
US-Präsident Barack Obama bezeichnete Trumps Plan als "unausgegoren". Die Idee, dass die Behörden jeden Geldtransfer nach Mexiko nachverfolgen würden, sei "ein weiteres Beispiel für etwas, das nicht bis zu Ende durchdacht ist", sagte Obama bei einer Pressekonferenz.
Trump listet in dem Memo noch eine Reihe weiterer Maßnahmen auf, mit denen das Nachbarland unter Druck gesetzt werden könnte, darunter erhöhte Zölle, Erschwerungen bei der Visa-Vergabe und höhere Gebühren für den Grenzübertritt.
Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto hatte seinerseits bereits in der Vergangenheit klargestellt, dass sein Land niemals für den Bau einer Mauer bezahlen werde. Die Rhetorik Trumps verglich er mit der von Adolf Hitler und Benito Mussolini.