Welt-Analyse

Trump stachelt Hass weiter an

Das Attentat eines Linksradikalen an einem Rechtsextremen in den USA spaltet die Nation - Trump verabsäumt es, das Land zu einen 

Washington/Phoenix. Der ermordete konservative Aktivist Charlie Kirk wird am Sonntag in einem Football-Stadion in Phoenix vor 70.000 erwarteten Gästen in einer Mega-Trauerfeier geehrt. Doch die USA stehen seit dem Todesschuss an der Utah Valley University am 10. September -abgefeuert vom linksgerichteten Fanatiker Tyler Robinson (22) - vor einer neuen Zerreißprobe.

Höhnische Kommentare nach Kirk-Attentat

Allein die Tragik hätte die Nation eher zusammenführen sollen: Der christliche Gründer der mächtigen Jugendorganisation "Turning Point USA" suchte Debatten an meist liberalen Unis -und bezahlte dafür mit seinem Leben. Er hinterlässt seine Frau Erika und zwei Kleinkinder. Tragisch genug. Stattdessen hagelte es aus Teilen des linken Spektrums - von vielen Demokraten und Progressiven eine Welle höhnischer Kommentare, ja fast diebischer Freude. Kirk wurde als Faschist, Rechtsradikaler und Schwulenhasser diffamiert, sogar spontane Gedenkstätten verwüstet.

Liberale Medien rissen Kirks Aussagen - oft sicherlich kontrovers -aus dem Zusammenhang und porträtierten den jungen Mann, der 2024 Jungwähler für US-Präsident Donald Trump mobilisierte, in düsteren Tönen. Unterdessen versuchten TV-Talker wie Jimmy Kimmel, den Attentäter fälschlich im Trump-Lager zu verorten. Dann machte er sich über Trump lustig, der um Kirk trauere "wie ein Vierjähriger um einen Goldfisch".

Trump droht Sendern mit Lizenzentzug

Auf der anderen Seite Trump, die Republikaner und eine wachsende konservative Bewegung, die um Kirk trauerten und mit den liberalen Spöttern abrechneten. Trump sagte kurz nach dem Anschlag, dass das ständige Dämonisieren seiner Bewegung den Boden für die Gewalt bereitet habe. Mitunter griff er dabei zu knallharten Methoden, die eine neue Debatte über die Meinungsfreiheit auslösten. Eine Furcht vor Denunziation, Zensur und Vergeltung. Trump machte klar, dass er gegen die "radikale Linke" vorgehen wolle. Etwa soll per Dekret die "Antifa"-Bewegung als "heimische Terrorgruppe" eingestuft werden. Und alarmierend: Er drohte TV-Sendern mit Lizenzentzug, wenn Moderatoren ihn kritisieren, berichtete die "New York Times".

Und Kimmel? Seine Show wurde vom Sender ABC nach Boykotten von Partnersendern in konservativeren Regionen "suspendiert".

Vance-Aufruf: Wer Kirk-Mord feiert, melden!

Vizepräsident JD Vance unterdessen rief Angestellte und Arbeiter dazu auf, Kollegen oder Vorgesetzte zu melden, die den Kirk-Mord feierten. Unter Aktivisten kursieren bereits Kündigungslisten. Der stellvertretende Stabschef im Weißen Haus, Stephen Miller, kündigte Ermittlungen gegen linke Polit-Organisationen und NGOs an, die Proteste finanzieren oder unterstützen. Außenminister Marco Rubio will US-Visa von Kirk-Hassern streichen.

Die Zeichen in den USA stehen auf Sturm

Die USA stehen auf dem Scheideweg, wie Ex-Präsident Barack Obama warnte. Zumindest geht bei den Konservativen ein Ruck durchs Land: Die schiere Zahl an spontanen Trauerstätten spiegelt auch die Renaissance konservativer Einstellungen bei jüngeren Menschen wider - die Kirk entfachte.

Zur wachsenden Kluft zwischen den Lagern wurde Trump von "Fox News" gefragt, ob es nicht seine Aufgabe sei, die Nation zu einen. "Idealerweise", raunte Trump. Doch dann erklärte er nochmals, wie "wahnwitzig" die Linke sei.

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