Vor den US-Zwischenwahlen

Trump strotzt vor Selbstvertrauen

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Donald Trumps Popularität steigt – doch die meisten Wähler favorisieren bei Zwischenwahlen die Demokraten.

Zuerst hatte die Oppositionspartei von einem Erdrutschsieg geträumt bei den Zwischenwahlen, einer „blauen Welle“, die US-Präsidenten Donald Trump taumelnd zurücklässt und die Opposition zurück an die Macht spült im Kongress. 

Zwei Wochen vor den „Midterm Elections“ am 6. November wirken die Perspektiven für die Demokraten jedoch weit durchwachsener. Trump selbst ist trotz teils schriller Dauerkritik in den Medien und einer regelrechten Verteufelung in Promi-Zirkeln stärker denn je: In Umfragen erzielt er die höchsten Popularitätswerte seiner Präsidentschaft, der Oberkommandierende strotzt vor Selbstvertrauen, mehr noch als üblich.

Ein Hauch von „Trumpmania“ hat wieder konservative Regionen der USA erfasst: Vor dem geplanten Wahlkampfauftritt in Houston am Montag campten Anhänger schon 24 Stunden vor dem Auftritt vor der Halle. 100.000 Menschen hatten sich für 18.000 Plätze in der Arena angemeldet.

Dennoch: Laut einer NBC/WSJ-Umfrage vom Wochenende wollen 50 Prozent der US-Wähler, dass die Demokraten die Macht im Kongress übernehmen, nur 41 Prozent möchten die Republikaner am Ruder belassen. Wie schon so oft davor wünschen sich die meisten Amerikaner ein politisches Patt, durch das der Macht Schranken gesetzt werden.

Freilich wird inzwischen erwartet, dass die „Dems“ den zuletzt auch durch Trumps wachsende Popularität erstarkten Republikanern nur die Kontrolle des Repräsentantenhauses entreißen werden können. Umfrage-Guru Nate Silver schätzt die Chancen auf eine Demokraten-Machtübernahme im „House“ auf 86,1 Prozent ein.

Im Senat jedoch wird die Lage für die Opposition täglich trister: Die Chancen liegen da nur mehr bei 20,8 Prozent für eine Rückeroberung. Eher dürften die Republikaner sogar Sitze dazugewinnen und ihre Macht einzementieren.

Trump jedenfalls wird sich als Sieger feiern, so viel steht fest: Was als politisches Waterloo und Wendepunkt prognostiziert war, könnte zum schwungvollen Start für seine Kampagne zur Wiederwahl 2020 werden.

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