Wut-Wahl in den USA

Trump vor Sensation

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Trump wurde vom Politclown zum Star der Republikaner. Der Kampf gegen Clinton wird hart.

Es schien wie eine schlechte Reality-TV-Show: Immobilientycoon Donald Trump verkündete im Juni 2015 seine Präsidentschaftskandidatur. Dann begann eine lange Serie von Skandalen: Er beschimpfte Mexikaner als „Vergewaltiger“, es gab etliche Sexismusvorwürfe und Schlägereien bei seinen Veranstaltungen.

Niemand nahm ihn ernst: Der eitle Milliardär mit den geföhnten transplantierten Haaren wurde als „Politclown“ verlacht.

Drei Milliarden Dollar teure Schlammschlacht startet
Doch es kam anders: Am Dienstag ließ sich Trump als republikanischer Kandidat fürs Weiße Haus feiern. Mit derben Slogans und übler Hetze schuf er eine Protestbewegung weißer Wutbürger, die ihn zum Sieger machte.

Jetzt bangt die Welt: Kann der pöbelnde Egomane, der eine Mauer zu Mexiko bauen und die NATO abschaffen will, tatsächlich 45. US-Präsident werden?

Derzeit führt seine wahrscheinliche demokratische Rivalin Hillary Clinton im Schnitt mit 47,3 zu 40,8 Prozent. Aber in einer Umfrage lag Trump vorne.

Jetzt droht eine Milliardenschlammschlacht: Trump beschimpft seine Rivalin schon als „Crooked Hillary“, als Betrügerin. Im Camp Clinton herrsche bereits „DEFCON 1“, die höchste Alarmstufe, berichtete NBC.

Trump will bisherige Nichtwähler mobilisieren, mit einem sanfteren Stil bei Frauen aufholen. Unterschätzen wird ihn niemand mehr.

Clinton: »Trump ist tickende Bombe …«

■ Über Trumps Temperament: „Amerika und die Welt können es sich nicht leisten, eine tickende Zeitbombe ins Weiße Haus zu wählen. Wie wir alle wissen: Die kann jederzeit am falschen Ort detonieren.“

■ Über Trumps Stil: „Er führt einen widerlichen Wahlkampf voller Beschimpfungen und Einschüchterungen – wie ein Pausenhof-Bully.“

■ Über Trumps Chancen: „Wenn er glaubt, er könne mich da leicht aus dem Weg pöbeln, dann irrt er sich gewaltig. Das haben schon viele vor ihm versucht und sind gescheitert.“

■ Über den Wahlkampf: „Ich werde mich von Trump nicht aus der Ruhe bringen lassen.“

 

Trump: »Hillary ist eine Betrügerin …«

■ Trump über Clintons Vergangenheit: „Ich nenne sie ,Crooked Hillary‘, krumme Hillary, weil sie eine Betrügerin ist.“

■ Trump über Clintons E-Mail-Skandal: „Sie steht ja mit einem Fuß schon im Gefängnis wegen des E-Mail-Skandals. Jeder Normalbürger wäre wegen so eines Vergehens bereits weggesperrt worden. Ich verstehe nicht, warum sie überhaupt antreten darf!“

■ Über Hillary als Kandidatin: „Sie ist für das Oval Office unqualifiziert, da ihr die Urteilskraft fehlt.“

■ Über Hillary als Frau: „Das Einzige, was ihr bleibt, ist, die Frauenkarte zu zücken. Wäre sie ein Mann, hätte sie zehn Prozent der Stimmen.“

(bah)

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