US-Präsident hat sich wiederholt abschätzig über Außengebiet geäußert.
Washington. US-Präsident Donald Trump wollte nach Angaben eines früheren Regierungsmitarbeiters einst das US-Außengebiet Puerto Rico verkaufen - oder gegen Grönland eintauschen. Trump habe das Thema 2018 zur Sprache gebracht, nachdem Puerto Rico im Vorjahr von Hurrikan "Maria" verwüstet worden war, sagte der frühere Heimatschutzministeriums-Mitarbeiter Miles Taylor am Mittwoch im Fernsehsender MSNBC.
"Er hat uns gesagt, dass er nicht nur Grönland kaufen wollte, sondern dass er tatsächlich schauen wollte, ob wir nicht Puerto Rico verkaufen oder Puerto Rico gegen Grönland eintauschen könnten", sagte Taylor. "Seinen Worten zufolge war Puerto Rico schmutzig und die Bewohner waren arm." Als Witz habe er das nicht empfunden, sagte Taylor. "Das sind Amerikaner. Wir reden nicht so über unsere Mitbürger." Der Präsident habe hinter den Kulissen "tiefe Feindseligkeit" gegenüber Puerto-Ricanern zum Ausdruck gebracht.
Die Karibikinsel leidet unter wirtschaftlichen Problemen
Trump hat sich wiederholt abschätzig über Puerto Rico geäußert. Die Karibikinsel, die ein US-Territorium ist, leidet unter wirtschaftlichen Problemen, viele Bewohner leben deswegen auf dem US-Festland.
Dagegen hat Trump offen mit der Idee geliebäugelt, Grönland zu kaufen - und damit vor einem Jahr für einen diplomatischen Eklat gesorgt. Trump sagte im August 2019 einen geplanten Besuch in Dänemark ab, nachdem die dortige Regierungschefin Mette Frederiksen die durch einen Medienbericht bekannt gewordene Trump-Idee als "absurd" bezeichnet hatte.
"Angesichts der Kommentare von Regierungschefin Mette Frederiksen, dass sie nicht an Gesprächen über einen Verkauf von Grönland interessiert wäre, werde ich das in zwei Wochen geplante Treffen auf einen anderen Zeitpunkt verschieben", schrieb Trump daraufhin im Kurzbotschaftendienst Twitter. Grönland ist ein zu Dänemark gehörendes autonomes Territorium und steht wegen seiner Nähe zur ressourcenreichen Arktis immer wieder im Fokus.