Aufregung um Videos

Tunesische Influencer feiern Flucht nach Europa auf TikTok

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Zwei tunesische Influencer sorgen derzeit in ihrer Heimat für Aufregung.

Die zwei jungen TikTok-Influencerinnen Chaima Ben M. (21) und Sabee al S. (18) sorgen mit ihren Videos über die Flucht nach Europa derzeit in ihrer Heimat Tunesien für Wirbel. Zu sehen sind unter anderem eine Gruppe junger Migranten auf einem Boot bei der illegalen Einreise von Tunesien nach Italien. Chaima Ben M. lächelt bei dem Video in die Kamera und tanzt zu Rap-Musik. In Tunesien wirft man ihr vor mit dem Clip die oft tödlichen und illegalen Überfahrten im Mittelmeer mit Flüchtlingsbooten zu "banalisieren", wie "Dailymail" berichtet.

Tunesische Influencer feiern Flucht nach Europa auf TikTok
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Chaima Ben M. und ihr Verlobter tanzen zu Musik auf dem Flüchtlingsboot.

Das Mittelmeer ist mit mehr als 17.000 Toten und Vermissten seit 2014 die tödlichste Migranten-Route weltweit. Tausende Flüchtinge sind gezwungen diese Route zu nehmen um Krieg und Armut zu entkommen. 

Chaima Ben M. hat knapp 140.000 Follower auf TikTok. Sie behauptet, sie sei gezwungen gewesen, den 188 Kilometer weiten Wasserweg von Tunesien nach Lampedusa, auf sich zu nehmen, weil sie in ihrer Heimat nur rund 110 Euro im Monat als Friseurin verdiente. 

18-jährige postete ähnliches Bild

Ein Monat zuvor postete die 18-jährige Sabee al S. ein ähnliches Bild. In pinker Hose und in Jeans-Jacke posiert sie auf einem Holzboot während der Überfahrt. Sie behauptet wegen "schwieriger sozilaer Verhältnisse" geflohen zu sein. Beide Influencerinnen kamen in Lampedusa an, reisten durch europäische Städte, nahmen Selfies neben dem Eiffelturm in Paris und fuhren in BMWs wie Aufnahmen zeigen, die von lokalen Medien und der AP gefunden wurden, bevor sie offline genommen wurden, wie "Dailymail" weiter berichtet.

Tunesische Influencer feiern Flucht nach Europa auf TikTok
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Die 18-jährige Sabee al S. auf einem Migranten-Boot.

Die beiden Frauen haben mit den Postings von ihrer Überfahrt im November und Dezember für eine Kontroverse in Tunesien gesorgt. Dort werden sie für die "Banalisierung" die gefährliche Reise, die jährlich tausende Tote fordert, kritisiert.

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