Die Zahl ist noch höher, als vorerst angenommen.
Die Zahl der bei Bootsunglücken im zentralen Mittelmeer in der vergangenen Woche ums Leben gekommenen Menschen liegt noch höher als zunächst angenommen. Mehr als 1.000 Menschen seien bei dem Versuch ertrunken, in Holz- und Schlauchbooten von Nordafrika nach Italien zu gelangen, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag mit.
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte zuvor von mindestens 880 Todesopfern berichtet. Die Angaben stützten sich auf Befragungen von Überlebenden in Italien und Angaben zu Vermissten, sagte IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo am Dienstag in Genf der Deutschen Presse-Agentur.
Die Fluchtroute auf der Seestrecke zwischen Nordafrika und Italien erwies sich damit nach Angaben des UNHCR erneut als die mit Abstand gefährlichste. Dort laufe mittlerweile statistisch jeder 23. Bootsflüchtling Gefahr, ums Leben zu kommen; im Mittelmeer insgesamt gelte dies für einen von 81.
Über 2.500 Opfer seit Jahresbeginn
Insgesamt haben nach UNO-Erkenntnissen seit Anfang des Jahres 2510 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ihr Leben verloren, die weitaus meisten auf der Libyen-Italien-Route. In den ersten fünf Monaten 2015 seien 1.855 Todesfälle von Flüchtlingen im Mittelmeer erfasst worden, während es 2014 im gleichen Zeitraum 57 waren.