Laut Bericht:

Über 11.000 gefälschte syrische Pässe im Besitz von ISIS

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So können potenzielle Attentäter (vorerst) unbemerkt ins Land gelangen.

Wie die deutsche „Bild am Sonntag“ berichtet, soll die Terrormiliz „Islamischer Staat“ im Besitz von 11.100 syrischen Pässen sein. Dies gehe aus einem Geheimpapier von deutschen Sicherheitsbehörden hervor.

Bei diesen Pässen handelt es sich um Blanko-Pässen. Es sind also echte Dokumente, die gestohlen wurden, allerdings ohne Daten und Informationen von Personen darauf. Man kann schlussendlich nach Belieben jeden Namen oder jedes Foto einfügen.

Den deutschen Behörden ist der Diebstahl von 18.002 syrischen Blanko-Pässen bekannt. Mit einem solchen „echten“, aber gefälschten Pass kann jeder nach Europa einreisen, auch potenzielle Terroristen, wie der Terror-Experte Malte Roschinski gegenüber der „Bams“ erklärt: „Bei Personen, die von ISIS mit vervollständigten Blanko-Pässen ausgestattet wurden, liegt es nahe, dass sie mit Anschlagsplanungen beauftragt worden sind.“

Dies sei bereits vorgekommen. So reisten auch die Attentäter von den Pariser Anschlägen im November 2015 mit solchen Pässen ein. Die Terrororganisationen nützten die Flüchtlingskrise, um ihre Attentäter ins Land zu schleusen, so Roschinski.

Eine Sprecherin des deutschen Bundeskriminalamts versucht aber zu beruhigen. „Im Regelfall wird ein ge- und verfälschter Pass genutzt werden, um illegal einzureisen, ohne, dass weitere Motive, wie die Ausübung eines terroristischen Anschlages, damit verfolgt werden“.

Laut Informationen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge wurden in Deutschland im Jahr 2016 8625 gefälschte Pässe entdeckt.

Den Sicherheitsbehörden sind die Seriennummern der gestohlenen und verfälschten Pässe bekannt. Bei Anfragen im „Schengener Informationssystem“ tauchen jene sofort auf und es werde Alarm geschlagen, erklärt Roschinski der „BamS“. Wird ein solcher Pass entdeckt, wird der Besitzer ausfindig gemacht, befragt und das Dokument sichergestellt.

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