Ukraine-Krieg treibt Weizenpreis hoch

1,25 Mio. Tonnen Getreide drohen zu verderben

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Die Ukraine warnt, dass rund 1,25 Millionen Tonnen für den Export vorgesehenes Getreide und Ölsaaten verderben könnten. Der Krieg sorgt bereits jetzt für Rekordpreise.

Die Nahrungsmittel seien auf 57 Frachtschiffe verteilt, die wegen des Krieges mit Russland nicht auslaufen könnten, so Agrarminister Mykola Solskji zur Zeitung "Ukrajinska Prawda". Wie lange sich die Ladung halte, hänge vom Zustand der Laderäume ab. Sollten Getreide und Ölsaaten länger als drei Monate in den Schiffen bleiben, drohten sie zu verrotten.

In der Saison 2021/22, von Juli bis Juni, sollten sich die ukrainischen Getreideexporte nach früheren Angaben auf 44 Mio. t belaufen. Auch Getreideexporte per Zug waren kriegsbedingt wiederholt steckengeblieben.

Weizen so teuer wie nie

Der Ukraine-Krieg hat die Weizenpreise bereits auf ein neues Rekordhoch schnellen lassen. Die Weizennotierung an der Warenterminbörse Euronext in Paris liegt aktuell bei 403 Euro je Tonne. Damit wird das bisherige kriegsbedingte Allzeithoch von 396 Euro je Tonne von Anfang März deutlich übertroffen. Am 23. Februar, einen Tag vor dem russischen Einmarsch, hatte der Preis nur 287 Euro betragen. Das geht aus einem aktuellen Marktbericht der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor.

Der Qualitätsweizen an der Wiener Produktenbörse stieg gegenüber der Vorwoche zwar nur geringfügig auf 403 Euro je Tonne, notiert damit aber aktuell noch deutlich über Vorkriegsniveau. Der Preis für Mahlweizen hingegen liegt mit 382 Euro je Tonne unter dem Vorwochenwert. Die internationalen Preissteigerungen dürften sich erst in der kommenden Woche am Wiener Notierungsblatt bemerkbar machen, heißt es in dem Bericht der AMA.

Mais pro Tonne um 39 Euro teurer

Ein neues Allzeithoch erreichte auch der Pariser Maispreis, der zuletzt um 39 Euro auf 330 Euro je Tonne stieg. Eine angekündigte Erhöhung der Beimischung von maisbasiertem Bioethanol in den USA von 10 Prozent auf 15 Prozent habe preisstützend gewirkt. Weitere Preistreiber seien die anhaltenden Streiks der LKW-Fahrer in Argentinien gegen steigende Spritpreise, die damit den Maistransport blockieren, sowie auch die Reduktion der globalen Maisexportmenge durch weniger Exporte der Ukraine, dem weltweit viertgrößten Maisexporteur.
 

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